Nove Mesto (rad-net) - Olympiasieger Nino Schurter bleibt der Dominator in der Cross-Country-Disziplin. Der Schweizer gewann in Nove Mesto souverän das 21. Weltcup-Rennen seiner Karriere. Auf Rang zwei überraschte der Spanier David Valero Serrano, der 26 Sekunden Rückstand aufwies. Auf Position drei erreichte Julien Absalon (Frankreich) mit bereits 1:46 Minuten Rückstand das Ziel. Manuel Fumic wurde Zwölfter (+3:04).
Der Weltranglisten-Sechste Matthias Stirnemann beeinflusste auf der Startgerade für etliche Konkurrenten das Rennen maßgeblich. Beim Schweizer riss die Kette und alle auf seiner Seite mussten erst mal abbremsen oder gingen zu Boden. Die anderen Top-Fahrer waren allerdings nicht betroffen.
In der ersten kompletten Runde übernahm Nino Schurter das Zepter. Es gesellte sich überraschend David Valero zum Weltmeister und der Eidgenosse und der Iberer bildeten ein Spitzenduo.
Julien Absalon war nicht in der Lage das Tempo mitzugehen und blieb in der Verfolgergruppe zurück. Die tschechische Hoffnung Jaroslav Kulhavy hatte einen schlechten Start und kam bei seiner Aufholjagd auch nicht richtig voran. Als er dann einen Defekt erlitt, waren ohnehin alle Chancen dahin. Er wurde nur 55. (7:38).
Mathias Flückiger erwischte keinen guten Tag und fiel weit zurück.
Nino Schurter ließ Valero zwei Runden lang weitgehend das Tempo machen und seine beiden Attacken konnte er jeweils fast mühelos parieren. «Es war ideal für mich. Er hatte ein gutes Tempo und wir haben unseren Vorsprung vergrößert», erklärte Schurter. Es war bereits mehr als eine Minute, als Schurter in der drittletzten Runde selbst die Initiative ergriff. Der Stich saß und der Weltmeister fuhr souverän zu seinem insgesamt fünften Sieg in Nove Mesto. «Die Strecke hier ist perfekt für mich und auch für unser Bike», erklärte Schurter. «Ich weiß, dass ich gut gearbeitet habe, doch dieses Jahr kann ich auch alles ohne Druck mit mehr Gelassenheit angehen.»
Der Kampf um die Plätze drei bis sechs war eine rein französische Angelegenheit. Stephane Tempier (Bianchi-Counterveil) griff mal an, dann war es Maxime Marotte (Cannondale Factory Racing). Ausgerechnet, der mit den meisten Problemen, der schon mal um zehn Sekunden distanziert war, holte sich dann den dritten Platz.
Julien Absalon zeigte der jungen Konkurrenz, was Moral ist. «Sechster wäre das schlechteste Ergebnis gewesen. Ich weiß, dass ich voll übers Limit gehen kann und das habe ich versucht. Im schlimmsten Fall wäre ich explodiert, aber es hat funktionierv, erklärte der 36-Jährige wie er sich den dritten Platz holte, vor Cannondale-Fahrer Maxime Marotte (+1:51) und Jordan Sarrou (BH-Sr Suntour-KMC, +1:59).
Und Manuel Fumic? Der hatte in den ersten beiden Runden massive Probleme. Kam er in der 2,8 Kilometer langen Startrunde gerade noch so mit, verlor er in Runde eins dann komplett den Anschluss. Er parkte regelrecht und brachte als 26. bereits 1:29 Minuten Hypothek mit in die zweite von sechs Runden. «Bei mir ist auf einmal die Kraft weg gewesen. Wahrscheinlich habe ich kurz überzogen und habe mich dann im ersten Anstieg nicht mehr erholen können. Dann habe ich wirklich eine Runde gebraucht», erzählte Fumic. «Dann ging es auf einmal wieder. Ich denke, ich habe gute Rundenzeiten gefahren. Ich habe mich dann auch stark gefühlt, aber das Problem ist, dass manche Fahrer vor mir in den Abfahrten zu langsam waren.»
Am Schluss fehlten nach einer Kraft raubenden Aufholjagd «die Körner» um nochmal zur Gruppe bis um Rang sieben aufzuschließen. «Klar bin ich enttäuscht vom Ergebnis, aber die Leistung war da. In Albstadt muss es dann halt von Anfang an funktionieren, dann kann ich aufs Podium fahren», so Fumic, dem nur 13 Sekunden zu Rang acht fehlten, den der großartig fahrende Cross-Spezialist Mathieu van der Poel (Niederlande) im Sprint eroberte.
Ben Zwiehoff (Bergamont) war nicht weit von Manuel Fumic entfernt als ihm die Kette riss. Die nächsten Deutschen waren Christian Pfäffle (+6:27) von Möbel Märki und Wolfram Kurschat (Kurschat Consulting, +6:46).
Wobei Pfäffle sich bereits an die besten 30 herangefahren hatte, als er einen Baumstumpf übersah und kapital stürzte. «Eineinhalb Runden lang war mir schwarz vor Augen«, erklärte Pfäffle. Zu allem Übel stürzte er nochmal als er versuchte sich während der Fahrt den Lenker gerade zu schlagen. «Bis zum Sturz lief es eigentlich optimal. Sehr ärgerlich», erklärte Pfäffle. Obwohl er auch schon am Start durch den Stirnemannschen Kettenriss aufgehalten wurde.