Mainz (rad-net) - ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender hat Spekulationen zurückgewiesen, ARD und ZDF könnten zur ausführlichen Live-Berichterstattung über die Tour de France zurückkehren. Wegen der schlechte Quoten für die kurzen Tour-Berichte in diesem Jahr steht das neue Format auf dem Prüfstand. «Bevor irgendetwas an der Form der Tour-de-France-Berichterstattung verändert wird, müssen sich ARD und ZDF zusammensetzen und das besprechen. Jetzt eine Veränderung anzuregen halte ich für verfrüht», sagte Brender in einem Interview mit dem Online-Medienportal «MEEDIA».
Der ZDF-Chefredakteur will zudem abwarten, wie die Tour de France 2009 in Sachen Doping endet. «In der Regel ist es ja nicht so, dass die Schlagzeilen darüber mit dem Zieleinlauf in Paris ein Ende haben. Es wird eine ausführliche Analyse der aktuellen Tour geben, und zwar in programmlicher und sportlicher Hinsicht. Und auch mit Blick auf das Thema Doping», sagte Brender.
Die beiden öffentlich-rechtlichen Sender hatten in diesem Jahr nur die letzten 30 Minuten einer Tour-Etappe live übertragen und damit enttäuschende Marktanteile von durchschnittlich 8,5 Prozent erzielt. Der Vertrag mit dem Tour-Veranstalter ASO läuft bis 2011. Er sieht eigentlich vor, dass täglich mindestens eine Stunde live übertragen werden muss. Für 2009 hatten sich die Parteien aber auf einen Kompromiss geeinigt.