Châtel (rad-net) – Kasia Niewiadoma-Phinney (Canyon-Sram-Zondacrypto) hat bei der Tour de France Femmes (UCI 2.WWT) zum vierten Mal in Folge den Sprung auf das Gesamtpodium geschafft. Die Titelverteidigerin wurde auf der Schlussetappe Dritte und sicherte sich damit auch Rang drei in der Gesamtwertung hinter Pauline Ferrand-Prévot (Visma – Lease a Bike) und Demi Vollering (FDJ – Suez).
Die Entscheidung fiel auf der 124,1 Kilometer langen finalen Etappe von Praz-sur-Arly nach Châtel. Bereits auf der Abfahrt vom Col de Joux-Plane, rund 50 Kilometer vor dem Ziel, setzten sich Ferrand-Prévot, Vollering und Niewiadoma-Phinney mit drei weiteren Fahrerinnen von der Konkurrenz ab und distanzierten dabei auch die bis dahin zweitplatzierte Sarah Gigante (AG Insurance-Soudal), die am Ende noch auf Rang vier zurückfiel.
«Das vierte Mal auf dem Podium zu landen bedeutet uns viel. Wir sind stolz darauf», sagte Niewiadoma-Phinney nach der Zieldurchfahrt. Bereits in allen vier Ausgaben der Tour de France Femmes hatte die Polin es unter die besten Drei geschafft – drei Mal als Dritte, 2024 als Siegerin.
Die 30-Jährige zeigte sich zufrieden mit ihrer Leistung – trotz des verpassten zweiten Gesamtsiegs: «Ich denke, mein Niveau ist höher als letztes Jahr, aber das Feld ist es auch. Das ist die Entwicklung im Frauenradsport.» Sie hob die zunehmende Stärke der Helferinnen in den Teams hervor: «Viele Teams haben mittlerweile Fahrerinnen, die ihre Kapitäninnen auch über die Berge bringen können.»
Den Wendepunkt im Kampf um Gelb markierte die Königsetappe am Col de la Madeleine. Dort konnte Niewiadoma-Phinney nicht mit Ferrand-Prévot und Gigante mithalten und fiel zunächst auf Rang vier zurück. Auf der letzten Etappe nutzte sie dann gemeinsam mit Vollering die technischen Abfahrten, um Gigante noch abzufangen.
«Wir wussten, dass Gigante bergab Probleme hat, deshalb haben wir es dort versucht», erklärte die Polin. Am Ende lag sie 4:00 Minuten hinter Gesamtsiegerin Ferrand-Prévot, aber nur 22 Sekunden hinter Vollering.
Trotz des Rückstands zieht Niewiadoma-Phinney ein positives Fazit: «Ich habe in der Vorbereitung alles gegeben. Meine Shape war richtig gut.“ Auch der Rückstand sei relativ zu sehen: «Die erste Woche war taktisch geprägt, da wollte niemand zu viel investieren. Es gab kaum steile Ankünfte, auf gleichmäßigen Anstiegen bleibt das Feld eher zusammen.»
Für Niewiadoma-Phinney war es nach einem erneut kämpferischen Auftritt ein verdientes Podium – ein Zeichen ihrer Konstanz und der wachsenden Leistungsdichte im Frauenradsport.
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