Wallenhorst (rad-net) - Vom 24. bis 26. Juli findet die 21. Internationale Niedersachsen-Rundfahrt der Junioren statt. Zum 15. Mal in Folge ist die Region um Wallenhorst bei Osnabrück der Austragungsbereich. Sie ist neben der Trofeo Karlsberg im Saarland die einzige erhaltene von früher fünf bedeutenden deutschen
Junioren-Rundfahrten Kalender der UCI und steht unter der Schirmherrschaft des Niedersächsischen Innen- und Sportministers Boris Pistorius.
Die Organisatoren um Otto Pätzold erwarten in diesem Jahr eine Rekordzahl von 23 teilnehmenden Teams aus zehn Nationen. Über eine Gesamtdistanz von 285,3 Kilometern erwartet die 138 Fahrer vier Etappen. Ein Straßenrennen über 66,3 Kilometer steht am Freitagabend auf dem Programm, am Samstag folgen traditionell das Zeitfahren am Morgen über 10,5 Kilometer sowie das Straßenrennen am Nachmittag über 94,2 Kilometer. Am Sonntag geht es über 114,3 Kilometer rund um Wallenhorst.
Die drei Straßenrennen der Etappenfahrt werden auf den über Jahre bewährten Routen um und mit jeweiligem Start und Ziel in Wallenhorst ausgetragen. Um am ersten diesjährigen Ferienwochenende in Niedersachsen die ausgewiesenen Umleitungsstrecken der Autobahn A1 um Wallenhorst freizuhalten, musste für das Einzelzeitfahren ein neuer Kurs gewählt werden. Zwischen den Bramscher Ortsteilen Achmer und Ueffeln wurde eine anspruchsvolle 10,5 Kilometer lange Strecke durch den Gehnwald gefunden, die mit ihrem Profil einem Bergzeitfahren nahe kommt. Hier kann schon eine Vorentscheidung über den Gesamtsieg fallen.
Der ausrichtende Verein Internationale Niedersachsen-Rundfahrt e.V. hat für sein kleines Jubiläum in Wallenhorst ein hochkarätiges Fahrerfeld eingeladen. Teams und Fahrer aus fast allen im Junioren-Radsport führenden Nationen werden am Start sein. Neben den europäischen Nationen Belgien, Dänemark, Estland, Luxemburg, Norwegen, Niederlande und Russland werden Sextetts aus Südafrika und den USA
das Rennen aufnehmen.
Das deutsche Kontingent bilden neben der Nationalmannschaft des Bund Deutscher Radfahrer (BDR) die Landesverbände Baden, Bayern, Berlin, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Württemberg sowie die Bundesligamannschafz des Sportforums Kaarst-Büttgen.
Dazu kommen in den vier startenden belgischen Teams Spitzenfahrer aus Australien und Neuseeland, die nach dem Saisonende in ihrer Heimat in Europa um ansprechende Ergebnisse für den Einstieg in eine Profilaufbahn pedalieren.
Unter den von ihren Teams bisher nominierten Fahrern kann mehr als ein Dutzend zum Mitfavoritenkreis auf den Gesamtsieg eingestuft werden. Bei den nationalen St
raßenmeisterschaften in der Vorwoche gelang dem für das belgische APT-Spie-Team startenden Norweger Tobias Foss ein Titel-Triple mit Siegen im Straßen-, Einzel- und Mannschaftszeitfahren. Sein Teamkollege Michael Storer (Australien), im Vorjahr WM-Dritter im Einzelzeitfahren, bestätigte seine Qualitäten im Kampf gegen die Uhr im Frühjahr als kontinentaler Ozeanienmeister. Als Multitalent auf Straße, Bahn, beim MTB und im Triathlon gilt in Neuseeland Sam Dobbs (ISOREX Team). Nach drei neuseeländischen Meisterschaften im Bahn- und Einzelzeitfahren und einem Podiumsplatz beim Straßenrennen gewann er nach seinem Eintreffen in Europa gleich zwei belgische Junioren-Klassiker nach Solofahrten.
Der Südafrikaner Jarrod Hattingh (Team LEADout Cycling) ist ebenfalls Doppelmeister seines Landes, europaerfahren und hat in seinem südafrikanischen Team mit Wayling Young und Louis Visser zwei Afrikameister in verschiedenen Bahndisziplinen an seiner Seite.
Der russische Verband bietet seinen kompletten Bahn-Verfolgungsvierer auf, der Mitte Juni bei den nationalen Titelkämpfen in St. Petersburg mit 4:05,791 Minuten
eine absolute Weltklassezeit für Junioren fuhr. Aus dieser Crew sticht Sergey Rostovtsev mit seinen Sprintqualitäten heraus, der unter anderem bei der Friedensfahrt als Etappensieger ins Gelbe Trikot fuhr. Ergänzt wird das Team vom Straßen-Vizemeister Denis Nekrasov,der in den Ergebnislisten aller drei ausgetragenen Nations-Cup-Etappenfahrten im Vorderfeld zu finden war.
Der russische Einzelzeitfahrmeister, Pavel Sivakov, startet im belgischen Team AVIA WCup, das seit 2009 ununterbrochen in Niedersachsen am Start ist. Mit dem belgischen Straßenmeister Bjorg Lambrecht, dem zweifachen niederländischen Vizemeister und Zweiten von Paris-Roubaix, Pascal Eenkhoorn, sowie Thomas Veerecken, dem Zweiten der Trofeo-Karlsberg-Gesamtwertung, bringt dieses Team gleich vier heiße Siegesaspiranten an den Start.
Mit den spurtstarken Esten Siim Kiskonen und Karl Lauk, dem Luxemburger Doppelmeister Kevin Geniets und den Niederländern Yanninck Detant (Monkeytown Team) und Jens Dekker (WSV Emmen) sind in den internationalen Mannschaften weitere Anwärter für Etappensiege oder ein Top-Ten-Ergebnis in der Gesamtwertung zu finden.
Aus den deutschen Teams kann diesen Anspruch wohl als Erster Nationalmannschaftsfahrer Max Kanter (RSC Cottbus) anmelden, der Gesamtsieger der Présidenten-Rundfahrt’ in Grudziądz in Polen und der Driedaagse van Axel in den Niederlanden. Aber auch von Martin Salmon (LV Rheinland-Pfalz), Luca Henn (LV Baden) und Florian Stork (Sportforum Kaarst-Büttgen) sind ansprechende Ergebnisse zu erwarten. Heißer Kandidat ist auch Leo Appelt (LV Niedersachsen), der ein besonders guter Zeitfahrer ist.
Niedersachsen-Rundfahrt der Junioren rollt Ende Juli wieder durch Wallenhorst