Zürich (rad-net) - Antonia Niedermaier hat ihren Zeitfahr-Weltmeistertitel in der Klasse U23 der Frauen verteidigt. Im gemeinsamen Rennen mit den Elite Frauen belegte die 21-Jährige den vierten Platz und war mit Abstand die beste U23-Fahrerin. Weltmeisterin in der Elite-Klasse wurde Olympiasiegerin Grace Brown (Australien).
Niedermaier legte die 29,9 Kilometer von Gossau nach Zürich in 40:21 Minuten zurück und war damit 2:11 Minuten schneller als Jasmin Liechti (Schweiz), die den zweiten Platz in der U23 belegte, und lag 2:16 Minuten vor Julie De Wilde (Belgien).
«Ich habe mich auf dem Kurs wohl gefühlt, weil ich auch eine Kletterin bin und die Berge mag. Ich habe mir auch einiges an Druck auferlegt, weil ich den Titel unbedingt wieder wollte, und bin natürlich sehr zufrieden mit meinem Rennen», sagte die alte und neue U23-Weltmeisterin. Obwohl sie die Berge mehr liebt, haben ihr die letzten zwölf flachen Kilometer nichts ausgemacht. «Ich wusste ja, nach zwölf Kilometern ist es vorbei. Aus dem Auto heraus haben sie mich angefeuert und motiviert, und ich bin Vollgas ins Ziel gefahren.»
Ihren zweiten WM-Sieg bewertet Niedermaier als wertvoller. «Ich bin dieses Jahr noch mal anders gefahren als 2023 in Glasgow. Und ich war Vierte im gesamten Rennen. Das macht schon einen Unterschied zum Vorjahr, das muss man erst einmal schaffen, und das macht mich stolz», freute sie sich über ihr gelungenes Zeitfahren in Zürich.
In 39:16 Minuten fuhr Brown die absolute Bestzeit. Die Australierin, die am Ende der Saison ihre Karriere beenden wird, gewann mit 16 Sekunden Vorsprung vor Demi Vollering (Niederlande) und 56 Sekunden vor Vorjahressiegerin Chloe Dygert (USA). Niedermaier verpasste die Bronzemedaille in der Elite-Klasse um nur neun Sekunden.
«Sie ist richtig stark gefahren, hat den Kurs nahezu perfekt gemeistert», sagte Bundestrainer André Korff nach dem WM-Rennen. «Die Strecke lag ihr wesentlich mehr als letztes Jahr. Unser Ziel war es schon, den Titel zu verteidigen. Schade, dass es zu Bronze in der Elite-Klasse nicht gereicht hat. Das war knapp», meinte Korff.
Franziska Koch zeigte auch eine gute Leistung und wurde 15. mit 3:04 Minuten Rückstand. «Ich bin zufrieden mit dem Rennen, habe mich gut gefühlt. Aber auf der flachen Passage zum Ziel habe ich gelitten, es ging immer nur stur geradeaus», sagte Koch im Ziel. Und blickt nun optimistisch auf die Staffel am Mittwoch. «Das Zeitfahren heute gibt mir Zuversicht für den Mannschaftswettbewerb.»
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