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Antonia Niedermaier ließ sich als Siegerin der Königsetappe feiern. Foto: Canyon-Sram/Brazo de Hierro
05.07.2023 09:38
Niedermaier: «Ich musste es einfach versuchen»

Ceres (rad-net) - Antonia Niedermaier hat auf der gestrigen Königsetappe des Giro d'Italia Donne den Tagessieg gefeiert. Die 20-Jährige, die eigentlich vom Skibergsteigen kommt, feierte ihren größten Karriereerfolg und zeigte sich überwältigt.

«Ich bin sehr zufrieden mit diesem Sieg. Ich kann es kaum glauben», sagte sie im Interview nach dem Rennen. «Das Tempo beim ersten Anstieg war wirklich hart und ich bin aus der Spitzengruppe zurückgefallen.» Doch davon ließ sich Niedermaier nicht beirren, fuhr mit den Verfolgerinnen ihr Tempo und schaffte schließlich wieder den Anschluss. «Zum Glück hatten wir eine gute Gruppe und haben daran gearbeitet, die Spitzenreiter einzuholen.»

Nach dem Zusammenschluss gab es mehrere Angriffe aus der Gruppe, doch keine der Frauen konnte sich entscheidend absetzen - bis Niedermaier kurz vor dem Gipfel des vorletzten Berges rund 25 Kilometer vor dem Ziel attackierte. «Ich wusste, wenn ich etwas ausprobieren wollte, musste ich es einfach versuchen.»

Mit rund einer halben Minute Vorsprung ging sie in die Abfahrt und am nächsten Berg lag sie eine Minute vor den Verfolgerinnen. «Ich war froh, dass ich bei den Abfahrten meine eigenen Linien wählen konnte, und bei den Anstiegen gab ich weiter Gas gegeben. Ich fühlte mich bis zu den letzten eineinhalb Kilometern wirklich stark. Das tat höllisch weh.»

Das Ziel erreichte sie völlig erschöpft, denn Weltmeisterin Annemiek van Vleuten (Movistar) hatte sich inzwischen alleine auf die Verfolgung gemacht und lag nur noch wenige Sekunden hinter der Deutschen. «Ich war am Ende so fertig, dass ich auf den letzten paar hundert Metern nichts mehr von den Zuschauern gehört habe; ich wollte einfach nur die Ziellinie überqueren.»

Niedermaier, die beim Giro d'Italia ihr erstes Rennen auf WorldTour-Niveau bestreitet, verbesserte sich mit ihrem Triumph im Gesamtklassement um zwölf Plätze und liegt nun auf dem zweiten Platz, 2:07 Minuten hinter Spitzenreiterin Van Vleuten. Damit führt sie auch die Nachwuchswertung an. «Das hatte ich nicht erwartet, und jetzt das Trikot der besten jungen Fahrerin zu haben, ist wirklich schön.»

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