Weida (rad-net) - Auch am letzten Tag der Internationalen Thüringen Rundfahrt U23 ließen die Favoriten auf der umkämpften und von heftigem Wind umwehten Schlussetappe um Weida nichts mehr anbrennen. So endete die siebentägige Rundfahrt mit dem letztlich klaren Gesamtsieg des Niederländers Wilco Kelderman. Der 20-Jährige aus Amersfort verteidigte auch auf der letzten Etappe seine beim Bergzeitfahren in Neuhaus am Rennsteig erworbene Führung und siegte nach insgesamt 848,4 Kilometern und einer Fahrzeit von 21:02:03 Stunden 32 Sekunden vor dem Erfurter Jakob Steigmiller und 1:01 Minuten vor seinem Landsmann Tom Damoulin.
Der Kapitän vom Team Rabobank, der für den fünften Gesamtsieg eines Niederländers in Thüringen sorgte, konnte sich auf der Schlussetappe in Weida einen 13. Rang im geschlossenen Hauptfeld leisten, aus dem sich Luke Rowe nach Platz zwei am Vortag seinen ersten Tagessieg sicherte. Der 20-jährige Brite gewann nach 163 km rund um Weida im Spurt vor Australiens Viererweltmeister Michael Hepburn und dem Thüringer Nils Plötner. «Ich bin glücklich. Ein Erfolg bei der Thüringen-Rundfahrt hat international einen hohen Stellenwert. Dies ist mein bisher größter sportlicher Erfolg und ich bin froh, dass mich meine Rabobank-Kollegen so gut unterstützt haben», freute sich Kelderman, der neben der Gesamtwertung auch die Punkte- und Nachwuchswertung für sich entschied. Das Bergtrikot sicherte sich der Österreicher Georg Preidler. Das Sprinttrikot ging ebenfalls nach Österreich, an Gernot Auer.
Auf vier von den fünf 32 Kilometer langen Runden um Weida suchte zunächst eine Ausreißergruppe ihr Heil in der Flucht. Doch kam das Quartett gerade noch allein über die vierte Bergwertung bei Schömberg, ehe das von den Briten, Australiern und Cottbussern angeführte Verfolgerfeld Mitte der fünften Runde auch dem letzten Fluchtversuch ein Ende bereitete.
Von den 116 am Montag in Erfurt gestarteten Fahrern aus 11 Ländern erreichten 78 das Ziel in Weida. Während der britische UCI-Rennkommissär Colin Clews die perfekte Organisation des UCI-Rennens der Kategorie 2.2. lobte, freute sich Gesamtleiter und Teamchef von Thüringer Enerige Jörg Werner besonders über den großen Publikumszuspruch in allen sieben Etappenorten. «Dass diesmal so viele der gestarteten Fahrer das Rennen bis Weida durchgestanden haben, zeugt vom hohen Niveau des Feldes. Mit der Leistung unseres jungen Teams und dem zweiten Gesamtrang von Jakob Steigmiller bin ich natürlich sehr zufrieden. Für mich besonders erfreulich war, dass die Begeisterung und der Publikumszuspruch in den Etappenorten weiter deutlich zugenommen haben.»