San Juan (rad-net) - Vincenzo Nibali hat bei der Eröffnungsetappe der Vuelta a San Juan zum ersten Mal für sein neues Team Bahrain-Merida in die Pedale getreten. Der Italiener zeigte sich gleich engagiert und sprintete auf Platz fünf. An seiner Seite war bereits jetzt der Kern des geplanten Giro-Kaders, mit dessen Hilfe er in diesem Jahr das Triple perfekt machen möchte.
Nibalis Standing im Team Bahrain-Merida ist einzigartig, denn der 32-Jährige hat das Team im direkten Austausch mit Prinz Nasser bin Hamad geplant, genießt Mitspracherecht bei der Transferpolitik und brachte eine stattliche Entourage, darunter sein Trainer Paolo Slongo, mit zum neuen WorldTour-Team. Auf Nibalis Geheiß kamen auch seine Landsmänner Valerio Agnoli und Franco Pellizotti zum Team. Neben diesen werden Kanstantsin Siutsou, Manuele Boaro und Ramunas Navardauskas die Seite des vierfachen Grand Tour-Siegers bis zum Giro d’Italia im Mai nicht mehr verlassen.
Slongo erklärte am Rande des Saisonstarts in San Juan, dass sich diese Methode in der Vergangenheit bewährt habe: «Ich arbeite seit 2008 mit Nibali zusammen, zuerst bei Liquigas und dann bei Astana. Die Idee war, eine ähnliche Herangehensweise zu reproduzieren: eine Gruppe zusammenzubringen und sicherstellen, dass beim Giro alle in Top-Form an den Start gehen. Hier in Argentinien versuchen wir, Tempo für die Saison aufzunehmen, aber ganz ohne Druck. Es gibt ein Zeitfahren und eine Bergankunft, daher werden wir unser bestes für die Gesamtwertung geben. Doch für Nibali spielt es erstmal keine Rolle, ob er hier Resultate einfährt.»
Im Hinblick auf den Giro sieht Slongo seinen Schützling jedoch weniger unter Druck als im Vorjahr, als er der haushohe Favorit war und lange hinterher fuhr, bis er die Maglia Rosa im letzten Moment noch an sich riss. «Der Druck ist nicht nur bei Nibali. Dieses Jahr gibt es eine Menge Fahrer, die den Giro gewinnen können. Ich hörte, dass Nairo Quintana kommt, Fabio Aru, Thibaut Pinot und andere – da können viele gewinnen.» Da in San Juan nur sechs Fahrer pro Team teilnehmen können, sind in Nibalis Giro-Kader noch drei Plätze frei. Die Ex-Movistar Fahrer Javier Moreno und Giovanni Visconti gelten als wahrscheinlichste Kandidaten, während der letzte Platz noch offen ist.