Valencia (rad-net) - Vinzenco Nibali hat verkündet 2022 doch nicht bei Paris-Roubaix fahren zu wollen. Nach der finalen Etappe der Volta a La Comunitat Valenciana am Sonntag erklärte der Fahrer, auf die Teilnahme bei dem Kopfsteinpflasterklassiker zu verzichten, um sich im April angemessen auf den Giro d'Italia vorbereiten zu können.
«Wir haben lange mit dem Management von Astana Qazaqstan über meinen Rennkalender gesprochen und die Idee, alle fünf Monumente zu fahren, war wirklich cool», berichtete Nibali nach der Ankunft in Valencia. «Nach einer eingehenden Prüfung haben wir jedoch festgestellt, dass dies nicht möglich ist, wenn ich auch den Giro und die Tour fahren möchte.»
Nibali hatte zu Beginn der Saison 2022 bekanntgegeben, dass er neben der italienischen und französischen Grand Tour auch alle fünf Monumente des Radsports in Angriff nehmen wollte. Damit hätte der Fahrer von Astana Qazaqstan in seiner 18. Saison als Profi, zum ersten Mal am Start von Paris-Roubaix gestanden. Mit dem Termin des Klassikers Mitte April und dem Start des Giro d'Italias Anfang Mai, sei dieser Plan nun aber nicht mehr möglich, da eine Teilnahme bei Paris-Roubaix die Vorbereitungen für die italienische Landesrundfahrt massiv beeinträchtigen würde, so Nibali.
«Ich müsste ein Höhentrainingslager mit den anderen Fahrern unterbrechen oder sogar auslassen und könnte vielleicht sogar Lüttich-Bastogne-Lüttich verpassen», erklärte Nibali das schlechte Timing und die daraus resultierende Entscheidung gegen das Debüt. «Das hätte mein Training für den Giro auf den Kopf gestellt und war es daher nicht wert. Wir haben beschlossen, uns auf meine Stärken zu konzentrieren und den Giro und wahrscheinlich auch die Tour zu fahren. Darauf haben wir uns gemeinsam geeinigt, und ich habe mich dazu verpflichtet.»
Zum anstehenden Giro verkündete der 37-Jährige weiter: «Ich möchte beim Giro immer gut abschneiden. Dieses Jahr führt der Giro durch Sizilien und es gibt sogar ein Etappenziel in meiner Heimatstadt Messina. Das wird sehr emotional sein. Wie sehr, habe ich gemerkt, als ich letztes Jahr den Giro di Sicilia gewonnen habe.»
Weitere konkrete Ziele gab der Profi hingegen nicht bekannt. Er erklärte aber, «optimistisch und enthusiastisch» zu sein, viele gute Ergebnisse zu erzielen, nachdem er am Sonntag mit seinem Sprung in die frühe Ausreißergruppe der Finaletappe seine Form bereits testen und beweisen konnte.
Neben den Änderungen in seinem Rennkalender und seinen Zielen für die Saison, sprach Nibali auch über seine Pläne für die nächsten Jahre. Er hatte zuletzt verkündet, dass 2022 eventuell seine letzte Saison als Profi markieren könnte, doch mit den Unterbrechungen der vergangenen zwei Jahre durch die Corona-Pandemie sei er sich nun nicht mehr sicher. Gegenüber «Cyclingnews» erklärte er zumindest: «Ich habe für ein Jahr bei Astana Qazaqstan unterschrieben, aber ich will nicht sagen, dass ich dieses Jahr aufhöre. Es könnte der Fall sein, aber vielleicht auch nicht. [...] Ich kann nicht sagen, dass ich nächstes Jahr definitiv nicht antreten werde. Es ist also möglich, dass ich 2023 bei Paris-Roubaix und den anderen Monumenten mitfahre.»