Berlin (dpa) - Nach der Auswertung der Blut-Profile von über 800 Radprofis steht «mindestens» eine Doping-Anklage unmittelbar bevor. Darüber berichtete die «New York Times», die sich auf Aussagen des Weltverbands-Präsidenten Pat McQuaid berief.
In den «nächsten Tagen und Wochen» sei nach den Worten des Iren mit den Ergebnissen zu rechnen. Die letzten wissenschaftlichen und juristischen Abstimmungen müssten noch vorgenommen werden. Die Hämatologen, die sich mit den Analysen beschäftigten, sprachen nach Informationen der Zeitung von «drei bis sechs auffälligen Blutwerten, die auf Doping zurückzuführen sein könnten».
Seit Jahresbeginn 2008 lässt die UCI nach Blut- und Urin- Kontrollen im Wettkampf und außerhalb Parameter für jeden Profi erstellen. Abweichungen beim Blut- oder Hormon-Status könnten auf Manipulationen hindeuten. An dem kostspieligen Programm der Bio- Pässe, das sich die UCI als erster Sportverband leistet, mussten sich auch die Fahrer und ihre Rennställe finanziell beteiligen. Von jedem lizenzierten Profi liegen derweil bis zu zehn Blutproben vor.