Berlin (dpa) - Das kasachische Astana-Team will den zweifachen Tour-de-France-Gewinner Alberto Contador unbedingt halten.
«Contador fährt auch 2010 für Astana. Er hat 2008 einen Drei- Jahres-Vertrag unterschrieben, der nicht verhandelbar ist», teilte am Wochenende Rinus Wagtmans, der Sprecher der kasachischen Geldgeber, mit und reagierte damit auf das heftige Flirten anderer Mannschaften mit dem 26-jährigen Spanier, der vorzeitige Wechselabsichten äußerte und sich schon bei der Tour wegen der internen Konkurrenz zum siebenfachen Toursieger Lance Armstrong alles andere als kommod fühlte. In der kommenden Saison stünde Contador bei Astana der aus seiner Doping-Sperre zurückgekehrte «Volksheld» Alexander Winokurow zur Seite.
Derweil stellte Contadors unermüdlicher Ex-Team-Kollege Armstrong, der im kommenden Jahr mit seinem eigenen Radio-Shack-Team antreten wird, einen neuen Rekord auf. Der fast 38-Jährige Tour-Dritte gewann das Mountainbike-Rennen Leadville 100 in Colorado über 100 Meilen in neuer Bestzeit von 6:28:50 Stunden, womit er den Rekord des sechsfachen Siegers Dave Wiens um fast 17 Minuten unterbot. «Ich bin trotzdem zufrieden. Ich bin ein starkes Rennen gefahren. Aber das ist Lance Armstrong, der gerade aus der Tour kommt. Im Vorjahr kam er gerade von der Couch», witzelte der zweitplatzierte Wiens, der den Texaner 2008 kurz vor dessen Comeback-Ankündigung noch sicher im Griff hatte. Zu dem Traditionsrennen in den Bergen von Colorado waren am Samstagmorgen kurz nach Sonnenaufgang um 0545 Uhr 1300 Mountainbiker an den Start gegangen.
Die Astana-Ankündigung, Contador «als unseren einzigen Kapitän» unbedingt halten zu wollen, könnte auch als Preistreiberei für einen möglichen Transfer verstanden werden. Denn der Spanier will unbedingt wechseln, hatte bereits eine Vertragsverlängerung der Kasachen trotz äußerst attraktiver Bedingungen abgelehnt und präsentiert mit dem Team Caisse d'Epargne einen potenten inländischen Interessenten. Allerdings müssten die Spanier unter dem Miguel-Indurain-Entdecker Eusebio Unzue erst noch einen Co-Sponsor finden, weil das «Unternehmen Contador» sehr kostspielig werden dürfte. Neben Caisse d'Epargne geben sich weitere Teams als Interessenten die Klinke in die Hand. Contador, dem Verbindungen zum mutmaßlichen Dopingarzt Eufemiano Fuentes nachgesagt wurden, gilt als potenzieller Toursieger der kommenden Jahre.
Nach Eigen-Auskunft will die Astana-Équipe, bei der Ende des Jahres auch der Vertrag von Andreas Klöden ausläuft, mindestens noch bis 2013 im Profiradsport weiter machen.