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Marc Bator soll mit seiner PR-Firma bei der Wiederbelebung der Deutschland-Tour für den Veranstalter in Deutschland Türen öffnen. Foto: Jörg Carstensen
18.07.2016 14:23
Neue Deutschland-Tour ab 2018 - «Riesending für Fans»

Bern (dpa) - In einer ehemaligen PVC-Fabrik in Ittingen bei Bern sollen am zweiten Ruhetag der Tour de France Weichen für die Zukunft des Radsports in Deutschland gestellt werden.

Die ASO, Veranstalter der Frankreich-Rundfahrt und vieler weiterer Rennen, ist angetreten, die Deutschland-Tour ab August 2018 wiederzubeleben. Verträge zwischen dem Bund Deutscher Radfahrer (BDR) und ASO sind geschlossen, die neue Rundfahrt soll bis 2028 ein fester Bestandteil des internationalen Rennkalenders werden, eher lang- als kurzfristig mit WorldTour-Status. Am 19. Juli soll das Konzept vorgestellt werden.

Aber viel mehr ist noch nicht bekannt. «Ich habe keinen Zweifel, dass sie wiederkommt, wenn eine solche Organisation wie die ASO dahinter steht. Das schwierigste wird die Suche nach einem geeigneten Termin im vollgepackten Renn-Kalender sein», vermutet Ex-Profi Jens Voigt, der die nationale Rundfahrt 2006 und 2007 gewann. Bei der Tour de France, die ihren zweiten Ruhetag an diesem Dienstag in Bern einlegt, ist der Rekordteilnehmer (17) in Frankreich wie im Vorjahr als CBN-Reporter gebucht.

«Deutschland ist der attraktivste, aber herausfordernste Markt in Europa für Radsport», erklärte Sat.1-Nachrichten-Moderator Marc Bator, der mit seiner PR-Firma für die ASO in Deutschland Türen öffnen soll. Die Kommunikationsarbeit für das langfristige Projekt leistet das Hamburger Büro der früheren Sprecherin des Bora-Argon-Teams. Schon mehrere Städte hätten sich als Start- und Zielort für 2018 beworben, hieß es aus ASO-Kreisen. Die genauen Termine werden im Mai kommenden Jahres festgelegt.

Die «neue» Deutschland-Tour wird wahrscheinlich ähnlich aussehen wie die alte. Bator, der im «Stufenbau» in Ittingen auch die Präsentation am Dienstag übernehmen wird, sprach von einem zu schaffenden «gesellschaftlichen Rahmen». Zunächst seien etwa fünf Etappen geplant, eingebettet in ein umfangreiches Breitensport-Angebot. Wie zuletzt sollen auch Hobbyfahrer auf den abgesperrten Strecken in Jedermann-Rennen starten.

Die Deutschland-Tour, 1999 schon einmal mit neuem Leben erweckt, hatte sich 2008 totgelaufen. Die Nachwehen der Doping-Affäre um Jan Ullrich waren zuviel, die ARD als TV-Partner sprang ab - nichts ging mehr. Jetzt kommt die ASO und will in der Vorbereitung der Deutschland-Rundfahrt abgesehen von Paris von mindestens drei Standorten, Hamburg, Berlin und Frankfurt operieren.

Vorbild soll ein wenig die englische Region Yorkshire sein, wo die Tour de France 2014 startete und im Anschluss die mittlerweile etablierte Tour of Yorkshire unter ASO-Anleitung installiert wurde. Der Start der Tour de France im kommende Jahr in Düsseldorf soll als Sprungbrett für die nationale Rundfahrt dienen. Im Mai 2017 soll der genaue Termin der Deutschland-Tour stehen, die zum ersten Mal bereits 1911 stattfand.

«Das wäre ein Riesending, besonders für die einheimischen Fans, die dann nicht mehr so weit anreisen müssten wie jetzt zur Tour de France», sagte Etappensieger Marcel Kittel am Start des 16. Tour-Abschnitts in Moirans-en-Montagne. «Ich war bei der letzten Deutschland-Tour schon dabei. Es wäre schön, wenn es wieder so ein Rennen gäbe und wenn es ähnliche Klasse besitzt wie damals», sagte Tony Martin.


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