Izu (rad-net) - Jolanda Neff hat sich den Olympiasieg im Cross-Country-Rennen der Frauen gesichert. Sina Frei und Linda Indergand machten einen historischen Schweizer Dreifacherfolg perfekt.
Im Gegensatz zum Rennen der Männer, riss das Feld der Damen bereits im Startloop auseinander. Die meisten der Favoritinnen zeigten sich da aber bereits vorne. Kurz sah es so aus, dass Loana Lecomte (Frankreich), die in den vergangenen Weltcups stets erfolgreich war, ein weiterer Triumphzug gelingen würde und setzte sich da bereits ab, aber die Verfolgerinnen kamen wieder heran.
In der ersten vollen Runde verschärfte dann Neff das Tempo und einzig Pauline Ferrand-Prevot (Frankreich) konnte mitgehen. Schnell hatte das Duo ein Loch zur Konkurrenz gerissen und war auf dem besten Wege, das Rennen unter sich auszumachen. Doch der Französin unterlief an einer steilen Passage bergauf über eine Art Kopfsteinpflaster ein Fahrfehler, sie rutschte Weg und stürzte in die Streckenbegrenzung. Sie verletzte sich dabei zum Glück nicht, aber aufgrund der Steigung hatte sie Probleme berghoch zu laufen und nicht nur Neff war inzwischen auf und davon, sondern auch die Konkurrenz zog an der Weltmeisterin vorbei.
Fortan drehte Neff allein ihre Runden an der Spitze des Rennens und baute ihren Vorsprung stetig aus. Ihr Sieg geriet zu keiner Zeit mehr in Gefahr.
Derweil berappelte sich Ferrand-Prevot wieder, schloss zu den Verfolgerinnen, zu denen neben den Frei und Indergand auch Evie Richards (Großbritannien), Loana Lecomte (Frankreich) und zwischenzeitlich auch Anne Terpstra (Niederlande) gehörte, auf und aus einem Trio mit ihr, Frei und Indergand griff sie in der zweiten von fünf Runden an. Doch offenbar hatte die Verfolgungsjagd sie zu viel Kraft gekostet und wurde von den beiden Schweizerinnen wieder eingeholt.
Daraufhin trat Frei an. Indergand konnte mitgehen, aber Pauline Ferrand-Prevot konnte nicht mehr folgen und auch die anderen Fahrerinnen konnten von hinten nicht mehr aufschließen. Somit war klar, dass auch die restlichen beiden Medaillen in die Schweiz gehen würden. Frei konnte zwischenzeitlich immer mal wieder eine Lücke zu Indergand auftun, doch die kämpfte sich immer wieder zurück. Erst in der letzten Runde konnte sie einige Sekunden herausholen und überquerte 1:11 Minuten hinter Neff als Zweite den Zielstrich. Indergand wurde acht Sekunden später Dritter.
Ronja Eibl fuhr bei ihren ersten Olympischen Spielen als 19. (+8:13) ein Top-20-Ergebnis ein. «Mir ging es körperlich schlecht. Das Rennen kam mir ewig vor. Ich habe mich von Runde 1 an nur gequält, hatte Probleme beim Atmen wegen der hohen Luftfeuchtigkeit, bekam Seitenstechen, Und dann haben auch noch die Beine zugemacht. Die Zwischenstücke sind mir immer schwer gefallen, weil ich an den Anstiegen immer auf Anschlag war. Ich habe null Druck aufs Pedal gekriegt. Und das ärgert mich sehr, weil die Form ja da war», sagte Eibl, die laut Bundestrainer Peter Schaupp vor dem Start sehr aufgeregt gewesen war.
Elisabeth Brandau belegte den 32. Platz. «Ich habe heute überhaupt nicht umsetzen können, was ich wollte. Dabei hatte ich Druck. Dabei war ich im Vorfeld so gut drauf, auch mental. Ich habe mich so gut auf das Rennen eingestellt, aber mich wohl dann doch selbst zu sehr unter Druck gesetzt. Erst zum Ende habe ich meine Linie gefunden, aber das hat dann auch nicht mehr gereicht.»