Berlin (rad-net) - Zu historischem Datum starten in diesem Sommer 24 Sportlerinnen und Sportler aus sechs Anreinerstaaten des ehemaligen Eisernen Vorhangs zu einer einmaligen Ausdauersportveranstaltung entlang des «Grünen Bandes» und bis nach Straßburg. Ausrichter ist vom 19. bis zum 30. August das Bundesamt für Naturschutz. Unterwegs sollen verschiedene Natursportarten präsentiert werden, dabei gibt es prominente Unterstützung unter anderem durch Jens Weissflog, Rosi Mittermeier, Christian Neureuther oder Marcel Wüst. Schirmherr des «Naturathlon» ist Michail Gorbatschow.
Der ehemalige Generalsekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Sowjetunion und Präsident der Sowjetunion: «Hier wird Handeln für einen schonenden Umgang mit der Natur mit Sport und sommerlicher Erholung verbunden.» Start für den «Naturathlon» ist in der ungarischen Stadt Dopron. Auf den Tag genau vor 20 Jahren wurde dort an der Grenze zwischen Österreich und Ungarn der Eiserne Vorhang erstmals durchbrochen. Hier fand die erste Massenflucht von DDR-Bürgern in den Westen statt. An zwölf Tagen geht es dann für die «Naturathlon»-Sportler über 1600 Kilometer auf abwechslungsreicher Strecke durch die schönsten Naturregionen Europas entlang bis zum Point Alpha in der Rhön und dann weiter bis zum Europäischen Parlament in Straßburg.
Das europäische «Grüne Band» auf der Trasse des ehemaligen Eisernen Vorhangs bildet eine 12500 Kilometer lange Biotopverbundachse mit vielen Querverzweigungen und großen unberührten Naturgebieten. Als Folge der störungsarmen Grenzlage ist am «Grünen Band» ein miteinander verbundenes System von Naturflächen entstanden, das in dieser Dimension vom Eismeer bis zum Mittelmeer und Schwarzen Meer und in Deutschland von der Ostsee im Norden bis zum Fichtelgebirge im Vogtland im Süden, einzigartig ist.
Der «Naturathlon» soll deutlich machen, dass es möglich ist, aus einer vormals unüberwindbaren Grenze, eine Lebenslinie für gefährdete Tier und Pflanzenarten zu entwickeln und als Teil eines europäischen ökologischen Netzwerkes zu schützen. Andererseits möchte diese Veranstaltung deutlich machen, dass Natur und Naturschutz eine wichtige Rolle beim Zusammenwachsen der Menschen in Ost und West spielen können. Der «Naturathlon» zeigt schließlich, dass sich im Naturschutz ökologische, wirtschaftliche und soziale Belange vereinen lassen. Die Strecke des «Naturathlon» führt entlang der Grenzen Österreichs, Slovakei, Tschechien, Deutschland sowie der ehemaligen innerdeutschen Grenze.
Auf der Strecke sind an ausgewählten Aktionspunkten weitere Bürgerveranstaltungen geplant. Je nach Machbarkeit könnten die letzten Kilometer des Tages als öffentliche Etappen gestaltet werden, so dass Freizeitsportler und Naturbegeisterte mit dem Fahrrad die Naturathleten begleiten können. Am Vorabend der Ankunft in Straßburg wird in Karlsruhe ein «Naturathlon»-Fest gefeiert. Es werden Ausstellungen des Bundesamtes für Naturschutz, des Umweltbundesamtes Wien und anderer Partner des «Naturathlon» gezeigt. Vor allem dient diese Veranstaltung auch als Marktplatz für regionale Naturschutzorganisationen, Sponsoren sowie für lokalen Handwerker und Landwirte mit Umwelt- und Naturschutzbezug.
«Naturathlon»: 1600 Kilometer für den europäischen Naturschutz
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