Frankfurt (rad-net) - Die Nationale Anti Doping Agentur Deutschland (NADA) hat gemeinsam mit dem Institut für Biochemie der Deutschen Sporthochschule Köln und Sportradar ein sechsmonatiges Pilotprojekt zur Weiterentwicklung des Dopingkontrollsystems initiiert. Inhaltlich befasst sich das Forschungsprojekt mit den analytischen Möglichkeiten der Dried Blood Spot-Methode zum Nachweis möglicher Manipulationen. Zur Abnahme der Dried Blood Spot-Proben wurde eine neue technische Remote Testing-Lösung entwickelt, die erstmalig im Rahmen des Projektes im Einsatz erprobt wird.
Technische und analytische Fortschritte in der Anti-Doping-Arbeit sind elementar für den Schutz sauberer Athletinnen und Athleten sowie die Gewährleistung eines dopingfreien Leistungssports. Die COVID-19-Pandemie zeigt derzeit erneut, dass ein auf den unmittelbaren Kontakt zwischen Kontrollpersonal und Athletinnen und Athleten ausgerichtetes Dopingkontrollsystem neuer und innovativer Ansätze bedarf. Bereits im Jahr 2020 hatte die NADA die Dried Blood Spot-Technik erfolgreich im Remote-Verfahren einsetzen können, eines von bisher drei NADA-Forschungsprojekten zum Einsatz des Dried Blood Spots seit 2015. Ziel dieses neuen Projektes ist es nun, an die vorhandenen wissenschaftlichen Erkenntnisse anzuknüpfen und mit einer neu entwickelten Remote Testing-Lösung Kontrollen sicher und ohne unmittelbaren Kontakt zwischen Kontrollpersonal und Sportlerinnen und Sportlern durchzuführen.
Gleichzeitig bilden die gesammelten Dried Blood Spot-Proben eine valide Grundlage, um saubere Athletinnen und Athleten besser vor unberechtigten Dopingvorwürfen, z. B. aufgrund von Kontaminationen oder Manipulationshandlungen, zu schützen. Auf Basis vielfältiger Forschungsaktivitäten können heute Dopingverstöße in langzeitgelagerten Proben noch bis zu 10 Jahre nach Probennahme nachgewiesen werden. Mittels fortschreitender Entwicklung in der Dopinganalytik kann auch ein Nachweis von Dopingmanipulationen im Rahmen einer wiederkehrenden Durchführung von Dried Blood Spot-Proben gelingen. Schließlich dient das Projekt dazu, innovative, technikgestützte Testverfahren unter den Aspekten der Kosteneffizienz, Zeit- und Aufwandsersparnis zu prüfen und zu bewerten.
Quelle: NADA-Pressemitteilung