Angers (dpa) - Mit knapp 21 Sekunden Rückstand auf den französischen Sieger Florent Brard war T-Mobile-Kapitän Jan Ullrich nach dem acht Kilometer langen Zeitfahren bei der Sarthe-Radrundfahrt «sehr zufrieden».
Im ersten Teilstück der Etappe über 92 Kilometer nach Angers war er im Aufbau für die Tour den France befindliche Ex-Weltmeister mit dem Hauptfeld ins Ziel gerollt. Ullrich wurde in der gleichen Zeit notiert wie Sieger Andy Flickinger (Frankreich).
Pech hatte Ullrich mit seiner neuen Zeitfahrmaschine gleich am Start: Sekunden vor dem ersten Antritt hatte der Vorderreifen einen Platten und musste schnell noch getauscht werden. Trotzdem zeigte sich der Spezialist im Kampf gegen die Uhr zufrieden: «Das neue Rad ist gut. Aber nach den ersten beiden Abschnitten geht es doch noch etwas schwer. Es fehlt noch an Luft und Kraft», gab Ullrich zu, der unter die Top 15 fuhr.
Ullrichs ehemaliger Edelhelfer Udo Bölts, der den gebürtigen Rostocker seinerzeit mit den legendären Worten «Quäl dich, du Sau» zum Toursieg getrieben hatte, findet die Form des Olympiasiegers von Sydney allerdings schon beachtlich. «Aus meiner Sicht ist Ulle jetzt schon viel weiter als vor einigen Jahren um diese Zeit», befand Bölts. Ullrich-Betreuer Rudy Pevenage, der im Auto hinter seinem Schützling fuhr, sagte: «Alles, was unter 30 Sekunden Rückstand ist, ist gut für Jan.»
Die Führung in der Gesamtwertung eroberte mit dem guten Kampf gegen die Uhr auf dem zweiten Teilabschnitt am Mittwoch der im Zeitfahren zweitplatzierte Franzose Sylvaine Chavanel. Allerdings protestierte Tagessieger Brard gegen diesen Entscheid, weil ihm am Vormittag wegen Windschattenfahrens eine Zeitstrafe von 20 Sekunden auferlegt worden war.