Düsseldorf (dpa) - Der deutsche Topsprinter Marcel Kittel hat in der Debatte um die Nichtberücksichtigung von Ex-Radstar Jan Ullrich bei den Feierlichkeiten der Tour de France in Düsseldorf «ein Entgegenkommen» angeregt.
«Er wurde für seine Vergangenheit bestraft. Jeder hat eine zweite Chance verdient. Vom menschlichen Aspekt finde ich es für Jan Ullrich schade, dass er immer noch der Ausgestoßene ist», sagte Kittel auf einer Pressekonferenz in Düsseldorf.
Kittel gab aber auch zu bedenken, große Teile der Öffentlichkeit erwarteten, dass der einzige deutsche Toursieger einen Schlussstrich unter seine Vergangenheit ziehe. Das habe Ullrich versäumt. Man solle vielleicht über die «Balance» mit Blick auf die Einladungskriterien diskutieren, ergänzte Kittel.
Der Tour-de-France-Sieger von 1997 hatte stets ein vollumfängliches Geständnis zu seiner Doping-Vergangenheit abgelehnt. Der inzwischen 43-Jährige war wegen seiner Verwicklung in den Skandal um Dopingarzt Eufemiano Fuentes 2012 für zwei Jahre gesperrt worden. In Düsseldorf ist Ullrich nicht eingeladen worden, der einzige deutsche Tour-Champion will sich das Rennen auf der zweiten Etappe als Zuschauer am Straßenrand anschauen.