Düsseldorf (dpa) - Sogar der Radsport-Weltverbandspräsident Brian Cookson drückt Tony Martin ein bisschen die Daumen: Gleich zum Auftakt der 104. Tour de France in Düsseldorf könnte sich der vierfache Zeitfahr-Weltmeister in seiner Parade-Disziplin das erste Gelbe Trikot holen.
DIE FAVORITEN
Martin gewann dieses Jahr erst ein Zeitfahren - bei den nationalen Titelkämpfen in Chemnitz. Er gilt aber trotzdem als Topfavorit. Entscheidend wird sein, wie der 32-Jährige seine Nerven in den Griff bekommt, und wie er bei prognostiziertem Regen mit der nassen Fahrbahn zurecht kommt. Martin will zum zweiten Mal nach 2015 ins Gelbe Trikot fahren. Für ihn sind der ehemalige Skispringer Primoz Roglic aus Slowenien, der Schweizer Stefan Küng und der Niederländer Jos van Emden die Hauptkonkurrenten. Aber auch die Klassementsfahrer Chris Froome und Richie Porte werden stark fahren.
DIE STRECKE
Die 14-Kilometer-Strecke ist wie maßgeschneidert für den amtierenden Weltmeister. Bis auf zwei Brücken-Überquerungen ist der Parcours komplett eben. Der Startschuss erfolgt um 15.15 Uhr unweit der Messe, dann geht es durch die Innenstadt über die prachtvolle Königsallee, ehe der Rhein überquert wird. Nach einer kurzen Fahrt durch Oberkassel geht es zurück auf die rechte Rheinseite und am Ufer entlang Richtung Ziel. Die Fahrer erwartet ein Hochgeschwindigkeits-Kurs, allerdings könnte das Wetter eine Rolle spielen. Für Samstag ist Regen vorhergesagt.
DIE SPRINTER
Auch für die Sprinter, die gut über die Zeitfahrstrecke kommen, geht es um Sekunden. Wenig Verluste am Samstag, plus Zeitgutschriften bei einem Etappensieg am Sonntag in Lüttich, können das Gelbe Trikot bedeuten. Diese Gleichung könnte bei Marcel Kittel oder André Greipel aufgehen.