Berlin (dpa) - Die Profis und Teams vom Radsport-Weltverband UCI im Fall des Starts bei der Fernfahrt Paris-Nizza angedrohten Sanktionen sind bisher noch nicht ausgesprochen worden.
«Uns allen tut jetzt ein bisschen Ruhe gut. Alle Parteien nehmen jetzt eine Standort-Bestimmung vor. Diese Reflexionsphase sollte zumindest bis zum Ende von Paris-Nizza am Sonntag dauern», empfahl Gerry van Gerwen, Manager des Bremer Milram-Teams, in dem Erik Zabel (Unna) und Alessandro Petacchi (Italien) die Topstars sind. Henri van der Aat, Manager des niederländischen Rabobank-Teams, hatte dem niederländischen Fernsehen erklärt, dass er nicht mit Sperren für die Fahrer, sehr wohl aber mit Geldstrafen rechne.
20 Teams mit insgesamt 160 Profis waren dem Paris-Nizza- und Tour-de-France-Veranstalter ASO gefolgt und standen am Start. Die UCI hatte die Teilnahme verboten, weil sich die ASO außerhalb des Reglements des Dachverbandes gestellt hatte. UCI-Chef Pat McQuaid hatte bei Zuwiderhandlung einen umfangreichen Strafen-Katalog mit Sperren, Geldbußen und WM-Start-Verbot angedroht. Einen Tag nach dem Start der Traditionsfahrt in Amilly bei Paris hatte UCI- Sprecher Enrico Carpani erklärt: «Bisher gibt es keine Sanktionen.»
Der Machtkampf könnte zu einer Strukturänderung im Bereich der wichtigsten Rennen und Mannschaften führen. Van Gerwen baute der UCI am Dienstag eine Brücke. «Es gibt die Möglichkeit, eine neue Regierung zu wählen oder die alte zu reformieren. Aber ohne Regierung im Radsport geht es nicht.» Ähnlich äußerte sich auch Hans-Michael Holczer, Chef des zweiten deutschen ProTour-Teams Gerolsteiner: «Wir brauchen die UCI weiter.»