Lüttich (rad-net) - Paul Voß hat beim U23-Rennen des Klassikers Lüttich-Bastogne-Lüttich erfolgreich auf sich aufmerksam gemacht. Mit Platz sieben war der Bielefelder am Ende aber trotzdem nicht ganz zufrieden. Am Ende ärgerte sich Paul Voß, dass er nicht noch offensiver in die Schlussphase des 185 Kilometer langen Rennens gegangen war. „Es wäre noch mehr drin gewesen, ich hatte Beine fürs Podium“, sagte der 22-Jährige. Diese Plätze verhinderten jedoch zwei taktische Fehler.
Den Sieg in Lüttich holte sich der Belgier Jan Bakelants mit rund einer Minute Vorsprung auf die fünfköpfige Verfolgergruppe mit Romain Zingle und Jan Ghyselinck. Für Bakelants war es bereits der dritte große Erfolg in diesem Jahr, nachdem er bereits Brüssel-Opwijk sowie den Circuit des Ardennes gewonnen hat und beim „Tryptique des Monts et Chateaux“ und beim GP Stad Waregem jeweils Platz zwei geholt hatte.
Das Rennen war anfangs dominiert von einer 25-köpfigen Spitzengruppe, die sich schon früh nach dem Start in Bastogne abgesetzt hatte. Als der zwischenzeitlich zwei Minuten betragende Rückstand 30 Kilometer vor dem Ziel auf 1:20 Minuten geschmolzen war, fuhr Voß am fünftletzten Anstieg, dem 312 Meter hohen „La Redoute“, die Lücke im Alleingang zu. Er hatte gerade den Anschluss an die Gruppe hergestellt, als vorn fünf Fahrer herausfuhren. Paul Voß: „Kraft, um mitzugehen, hätte ich gehabt, aber ich habe gezögert, weil ja noch vier Anstiege kamen.“ Nachher erwiesen sich diese Steigungen allerdings als nicht so hartnäckig wie erwartet. „Da wäre ich ganz sicher gut mitgekommen.“
Am letzten Anstieg, dem 178 Meter hohen St. Nicolas, nahm Paul Voß dann solo die Verfolgung auf. Die Gruppe unmittelbar vor ihm erreichte er aber nicht mehr. So wurde er als erster Verfolger schließlich Siebter. Seine etwas zurückhaltende Renngestaltung bei Regen, Kälte und einigen Stürzen führte Paul Voß später auch auf die dürftigen Informationen während des Rennens zurück. Der Veranstalter hielt die Fahrer über Infotafeln nur sporadisch auf dem Laufenden. Funk zum Teamfahrzeug ist bei den Rennen der U23 seit dieser Saison verboten. So war Voß auf die persönlichen Ansagen vom Sportlichen Leiter Peter Rohracker angewiesen, dessen Teamwagen an Position 23 indes weit hinten im Konvoi rangierte. „Ich hatte Bakelants vorher auf der Rechnung gehabt, wusste aber sehr lange gar nicht, wer überhaupt in Führung liegt“, berichtete Voß.
Großartig war die kämpferische Leistung der anderen drei 3C-Fahrer, denn auch Sergej Fuchs, Frank Scherzinger und Sebastian Forke kamen gut durch. Weil Dominic Klemme und Sebastian Pristl kurzfristig erkrankt ausfielen, war das Team 3C Gruppe dezimiert als Quartett angetreten.
Paul Voß
Ergebnisse
