Andorra (rad-net) - Mit den beiden Wettbewerben im Eliminator Sprint der Männer und Frauen beginnen am morgigen Dienstag, den 1. September, im Bikepark Vallnord die 26. Mountainbike-Weltmeisterschaften. Es ist das erste und einzige Aufeinandertreffen der Sprinter, die vergangenes Jahr die Weltcup-Sprints dominiert haben, nachdem der Eliminator Sprint nicht mehr zum Weltcup-Programm gehört.
Vier Deutsche sind gemeldet. Neben den beiden frisch gekürten Deutschen Meistern Nadine Rieder (AMG-Rotwild) und David Horvath (Lexware Mountainbike Team) sind das Vize-Europameister Heiko Hog (Freiburger Pilsner-AfK) und der zweifache Weltcup-Sieger Simon Gegenheimer.
Weil es in dieser Saison bisher keinen Vergleich gab, liegen die Karten noch verdeckt auf dem Tisch. Es lässt sich höchstens auf die Namen aus dem Vorjahr zurückgreifen. Selbst bei der EM ist einerseits Weltmeister Fabrice Mels (Salcano-Cappadocia) durch Sturz nicht ins Finale gekommen und andererseits der zweifache Europameister Daniel Federspiel durch Disqualifikation auch nicht.
Von Simon Gegenheimer (Rose-Vaujany) weiß man nur das, was man von ihm aus den vergangenen Jahren kennt. Acht Mal stand er auf dem Weltcup-Podium, zweimal konnte er gewinnen. Bei den internationalen Meisterschaften ging er allerdings jeweils leer aus. «Ich denke, ich habe genug Erfahrung und weiß was zu tun ist, um konkurrenzfähig zu sein», gibt sich Gegenheimer optimistisch. Ohne Ambitionen ist er nicht nach Andorra gereist.
«Ich werde auch zukünftig als Allrounder meinen Vertrag im Team haben, unabhängig vom Ausgang der WM. Deshalb habe ich keinen Druck», so Gegenheimer. «Aber ich habe einen gehörigen Erfolgshunger. Im Sprint gibt es keine Garantie für die Top-Ten oder das Finale, aber wenn der Name Gegenheimer im Finale auftaucht, dann kann jeder sicher sein, dass ich keinen Gedanken daran verschwende eine Medaille abzusichern», lässt der Nordschwarzwälder wissen. Soll heißen: dann geht es um den Titel.
Vor zwei Jahren gewann Fabrice Mels den Weltcup-Sprint in Andorra vor dem Argentinier Catriel Soto. Der gehört sicherlich auch wieder zu den größten Aspiranten.
Die Schweizer schicken ihren Meister Marcel Wildhaber ins Rennen und die beiden BMC-Piloten Lukas Flückiger und Ralph Näf. Für den Premieren-Weltmeister wird es der letzte Sprint seiner Karriere, eine Disziplin, die er immer geliebt hat.
Es gibt einige weitere Medaillenkandidaten.
Heiko Hog und David Horvath sind sicher nur Außenseiter, aber zu verlieren haben sie nichts. «Ich werde einfach fahren und schauen was raus kommt. Bei der DM habe ich mich jedenfalls gut gefühlt», so Hog. Und David Horvath sieht die WM nach seinem Titel als «Zugabe». «Ich kann unbeschwert fahren und die WM genießen. Schauen wir mal, was rauskommt», sagt Horvath.
Bei den Damen gehört Titelverteidigerin Kathrin Stirnemann die Favoritenrolle. Die Haibike-Ötztal-Fahrerin tut sich in Cross-Country-Rennen mit ihrer Lungenallergie schwer, aber für die kurze Sprint-Distanz haut es hin. Nicht zuletzt der zweite EM-Titel hat das bewiesen.
Schärfste Konkurrentinnen? Die kommen auch aus dem eigenen Lager. Die Schweizer Meisterin Linda Indergand (Focus XC) vor allem, aber auch und die wiedergenesene Ramona Forchini (Strüby-BiXS) können mitmischen.
Die WM-Dritte Ingrid Boe Jacobsen, Eva Lechner (Colnago-Südtirol), Chiara Teocci, Anne Terpstra und Lisa Mitterbauer (beide Habitat MTB Team) sind ebenso medaillenverdächtig.
Und Nadine Rieder? «Der Meistertitel motiviert mich für die WM zusätzlich», sagt die Allgäuerin. 2013 war sie in Andorra Achte, nachdem sie aus dem Pedal ausklickte. «Die Strecke liegt mir. Ich bin damals gut klargekommen», erklärt Rieder. Die Form mag sogar noch besser sein als vor zwei Jahren.