Hamburg (dpa) - Die Affäre um den unter Dopingverdacht stehenden deutschen Radcross-Meister Johannes Sickmüller hat zu ersten personellen Konsequenzen geführt. Karl-Heinz Knabenreich, zweiter Vorsitzender und Sprecher des Radsportverbands Hamburg (RVH), ist von seinem Amt zurückgetreten. «Ich musste ein Zeichen setzen, weil seit fünf Wochen wahrheitswidrige Behauptungen aufgestellt worden sind und dem Verband damit Schaden zugefügt worden ist», sagte Knabenreich der dpa.
Der ehemalige Verbands-Vize beteuerte, dass nicht der Hamburger Verband alleine für die Panne bei den Cross-Meisterschaften im Januar in Harburg verantwortlich gemacht werden könne. Sickmüller hatte nach dem Titelgewinn seine Urinprobe nur unter Aufsicht des ihm vertrauten Sportarztes Tilman Steinmeier abgeben müssen. Beiden wird Manipulation vorgeworfen. Rennstall-Chef Werner von Hacht hatte zuvor auf Steinmeier als Kontrollarzt bestanden. «Die Verantwortlichkeit des RVH endet dort, wo der Kontroll-Inspekteur Bodo Scholz dem Wechsel des Kontroll-Arztes zustimmt», betonte Knabenreich. Der vom BDR eingesetzte Scholz hatte den Wechsel genehmigt.
In dem seit Anfang November laufenden Sportrechtsverfahren gegen Sickmüller und seine beiden ehemaligen Teamgefährten des Hamburger Stevens-Rennstalls, Fabian Brzezinski und Jens Schwedler, gibt es noch keinen Fortschritt.