Hamburg (dpa) - Der Fall Peter Weibel soll beim Bund Deutscher Radfahrer (BDR) schnell geklärt werden. BDR-Präsident Rudolf Scharping hat bereits mit dem Nachwuchs-Bundestrainer telefoniert, der in den 80er und 90er Jahren deutsche Amateure mit Doping-Mitteln versorgt haben soll.
Ein Vier-Augen-Gespräch zwischen Scharping und Weibel soll folgen. «Wir werden die Entscheidung auf keinen Fall leichtfertig treffen und das Für und Wider abwägen», erklärte Scharping. Der frühere Verteidigungsminister stellte fest: «Die Entscheidung muss auch vor Gericht Bestand haben.»
Weibel soll zusammen mit dem geständigen Olympia-Arzt Georg Huber jungen Radfahrern Testosteron verabreicht haben. «Unstrittig ist, dass Weibel beteiligt war», sagte Scharping. U23-Bundestrainer Weibel soll bei dem persönlichen Treffen mit Scharping zu den gegen ihn erhobenen Anschuldigungen der Dopingvergabe Stellung nehmen. Unter Weibel hatte der weiter schweigende Jan Ullrich mit dem Sieg bei der Straßen-Weltmeisterschaft 1993 seinen ersten großen Titel geholt.