Astana (rad-net) - Nach langjähriger Teamkameradschaft gehen Oscar Gatto und Peter Sagan ab 2017 wieder getrennte Wege. Der Italiener war bei Cannondale und Tinkoff Teamkollege des Doppel-Weltmeisters und wird in der kommenden Saison bei Astana wieder vermehrt für eigene Resultate fahren können.
Gatto hat bereits 14 Profisiege vorzuweisen, darunter der Frühjahrsklassiker Dwars Door Vlaanderen im Jahr 2013, musste aber immer wieder aus dem WorldTour-Level absteigen. Nachdem er 2007 bei deutschen Team Gerolsteiner Profi geworden war, fuhr er von 2009 bis 2013 für diverse italienische Pro-Kontinental-Teams und verbrachte auch die Saison 2015 beim Zweitdivisionär Androni Giocattoli-Sidermec.
2016 war Gatto einer von Sagans wichtigsten Helfern. Der Abschied von seinem Kumpel fällt ihm nicht leicht: «Es ist schade, dass ich nicht mehr mit Peter in einem Team sein werde, da wir gute Freunde geworden sind. Als ich das Angebot von Astana erhielt, war Peter leider noch nicht bereit, eine Entscheidung zu fällen. Es hätte wahrscheinlich eine Möglichkeit gegeben, dass er mich mitnimmt, doch ich wollte nichts riskieren. Astana bot mir einen guten Vertrag mit großartigen Möglichkeiten», erklärte der 31-Jährige.
Um Sagans Zukunft bei seinem neuen Team Bora-hansgrohe macht sich Gatto keine Sorgen. «Peter hat gezeigt, dass er auch alleine gewinnen kann, so stark ist er. Natürlich kann er mit einem starken Team noch eher gewinnen, das ist logisch. Wenn seine neuen Teamkollegen ihm helfen können, ist das gut, doch ich glaube, dass er ohnehin Erfolg haben wird. Wir fahren jetzt für verschiedene Teams, aber wir bleiben in Kontakt. Wenn wir beide in Monaco sind, trainieren wir zusammen. Als wir noch zusammen gefahren sind, war er sehr dankbar, wenn ich ihm bei einem Sieg geholfen habe.»
Ferner glaubt der Italiener, dass Sagans Persönlichkeit dem Radsport guttut, auch wenn sich dieser mit einigen Aspekten des Profisports nach wie vor schwertue. «Er ist eine spezielle Person, und ziemlich einzigartig, wenn man seine Bedeutung für den Sport berücksichtigt. Ich weiß, dass ihn einige Aspekte wie Pressekonferenzen langweilen, aber er ist großartig für den Sport. Er wirkt vielleicht manchmal etwas distanziert, aber so ist er nicht. Er ist ehrlich und sagt nicht irgendeinen Blödsinn, nur um die Leute zu unterhalten. Er sagt einfach, was er denkt und fühlt und ich hoffe, dass er sich in dieser Hinsicht nicht ändert.»