Berlin (dpa) - Wegen der Doping-Enthüllungen in der Causa Lance Armstrong ist dessen langjähriger Intimus Johan Bruyneel nicht mehr Teamchef von RadioShack-Nissan. Der Rennstall und der umstrittene Belgier beendeten ihre Zusammenarbeit.
Dies geschehe in «beiderseitigen Einvernehmen», teilte das Team, bei dem auch die deutschen Radprofis Jens Voigt und Andreas Klöden unter Vertrag stehen, auf seiner Internetseite mit. Bruyneel war im Zuge der Affäre um Armstrong heftig in die Kritik geraten. Wegen der Ermittlungen der US-Anti-Doping-Agentur USADA hatte er in diesem Jahr bereits seine Teilnahme an der Tour de France abgesagt. «Im Lichte der Zeugenaussagen, erachten es beide Parteien als notwendig, diese Entscheidung zu treffen, da Johan Bruyneel das Team nicht länger auf effiziente und angemessene Weise führen kann», schrieb RadioShack-Nissan.
Bruyneel war einer der höchstdekorierten Teamchefs der vergangenen Jahre, laut USADA-Unterlagen aber in den Teams US Postal und Discovery Channel auch eine zentrale Figur im «ausgeklügeltesten, professionellsten und erfolgreichsten Dopingprogramm», das der Sport je gesehen habe.
«Ich habe entschieden, von meinen offiziellen Teamaufgaben zurückzutreten, um mich auf meine Verteidigung zu konzentrieren und das RadioShack Nissan Trek Team vor unnötigen Ablenkungen zu beschützen», schrieb Bruyneel auf seiner Internetseite. «Ich bin überrascht und sehr enttäuscht, dass die USADA die Informationen in dem laufenden Verfahren gegen mich veröffentlicht, bevor ich die Möglichkeit hatte, die Beweise einzusehen und mich zu verteidigen.» Bruyneel wird der Aufbau eines Dopingprogramms zwischen 1998 und 2011 vorgeworfen.
Bruyneel-Mitteilung