Bonn (rad-net) - Die Nationale Anti-Doping Agentur (NADA) warnt erneut vor Nahrungsergänzungsmitteln und rät zu einem reflektiertem Umgang. Denn wie für Arzneimittel gilt auch für Nahrungsergänzungsmittel: «Dosis facit venenum» (deutsch: «Die Dosis macht das Gift»). Werden einzelne Nährstoffe in zu großen Mengen zugeführt, können ernsthafte Nebenwirkungen auftreten.
Nahrungsergänzungsmittel enthalten oft Nährstoffe in überhöhten Mengen und isolierter Form. Zudem werden immer wieder verunreinigte Nahrungsergänzungsmittel gefunden. Je nach Herkunft können verbotene Substanzen gezielt beigefügt worden sein - diese Nahrungsergänzungsmittel wurden bewusst gefälscht - oder als Rückstände beim Abfüllprozess in Produkte gelangen. Der Konsum solcher Nahrungsergänzungsmittel kann zu einem unabsichtlichen Dopingbefund führen.
Die Notwendigkeit der Einnahme eines Nahrungsergänzungsmittels muss kritisch hinterfragt werden. Wenn wirklich Mangelerscheinungen vorliegen, sollten nur ärztlich verordnete Arzneimittel genommen werden. Diese unterliegen strengen gesetzlichen Kontrollen und Auflagen; so müssen zum Beispiel ausnahmslos alle Inhaltstoffe in der Packungsbeilage aufgeführt sein, und es muss auf alle möglichen Nebenwirkungen hingewiesen werden. Insbesondere aber werden Arzneimittel einer strengen Qualitäts- und Reinheitsprüfung unterzogen.
Vor dem Konsum eines Nahrungsergänzungsmittels sollte hingegen unbedingt überprüft werden, ob das gewünschte Produkt von einer unabhängigen Institution auf das Vorhandensein von verbotenen Substanzen getestet wurde oder zumindest eine Selbstauskunft des Herstellers zur Produktreinheit vorliegt. All diese Maßnahmen tragen dazu bei, dass durch die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln vorhandene Doping-Risiko zu reduzieren. Gänzlich auszuschließen ist es jedoch nicht.
Ein weiterer wichtiger Aspekt: Nahrungsergänzungsmittel gelten als ein Einstieg in die sogenannte Dopingmentalität. Nach dem Motto «für jedes Problem gibt es ein Mittel» fördern sie die sogenannte Dopingmentalität.