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Das Fahrerfeld auf Etappe von Villiersdorp nach Kleinmond. Foto: Veranstalter
30.03.2007 15:26
MTB: Pedalbruch-Drama beim Cape Epic mit vorläufigem Happy-End

Kleinmond (rad-net) - Karl Platt und Stefan Sahm beendeten die siebte Etappe der MTB-Rundfahrt Cape Epic in Südafrika erneut als Zweite. Nach dramatischem Etappenverlauf übernahmen sie wieder das gelb-schwarze Führungstrikot.

Nach 25 von 116 Kilometern von Villiersdorp nach Kleinmond waren die Hoffnungen auf den Gesamtsieg beim Cape Epic-Etappenrennen eigentlich dahin. Gerade war die Spitzengruppe in den ersten, etwa zwölf Kilometer langen Anstieg hinein gefahren, da brach bei Stefan Sahm (Mössingen) ein Pedal, genauer der Pedalkörper von der Achse. Ein Drama, mitten in der Landschaft. „Wir wussten nicht wie wir ins Ziel kommen sollten. Wir waren sauer und frustriert“, bekannte Stefan Sahm. Viele Konkurrenten hielten an und erkundigten sich. Nach mehreren Minuten, vielleicht waren es vier, vielleicht auch sieben, hielt der Südafrikaner David George, der nur noch als Einzelfahrer unterwegs war, an und gab Stefan Sahm sein Pedal. Zu diesem Zeitpunkt hatten das Duo vom Bulls-Team den Gesamtsieg bereits abgehakt und die folgende Aufholjagd erst mal das Resultat einer Frustbewältigung.

„Als das Pedal brach, war die Moral am Boden“, bekannte Karl Platt (Osthofen). Mit der ganzen, angestauten Enttäuschung über das Malheur, jagten Platt und Sahm wieder los. Schnell fanden sie einen guten Rhythmus. Sahm war es, der auf dieser siebten von acht Etappen offensichtlich eine hervorragende Verfassung hatte. Er leistete eine Menge Führungsarbeit. Nach rund 70 Kilometern kamen die Gesamtführenden Roel Paulissen/Jakob Fuglsang (Belgien/Dänemark), die zwischenzeitlich eine Reifenpanne hatten, in Sichtweite. „Als wir sie gesehen haben, gingen bei uns die Lichter an“, erzählte Karl Platt im Ziel. Sie erreichten das Duo, das zu diesem Zeitpunkt hinter den Tagessiegern Bart Brentjens/Rudy van Houts (Niederlande) auf dem zweiten Platz lag und erkannten, dass Fuglsang angeschlagen war.

Platt und Sahm hielten das Tempo hoch und 15 Kilometer vor dem Ziel, als es nur noch wellenartige Steigungen gab, platzte Fuglsang weg. Schnell waren die elf Sekunden Rückstand in der Gesamtwertung aufgeholt. „Wir sind Vollgas bis ins Ziel gedonnert“, sagte ein glücklicher Karl Platt und vergaß nicht ein „Riesen Dankeschön“ an den Helfer in der Not, David George, zu schicken. Dass sie zum sechsten Mal in Folge „nur“ Tageszweite geworden waren, das spielte da überhaupt keine Rolle mehr.

Paulissen bedauerte den Einbruch seines Teamkollegen. „Wenn die Lichter ausgehen, dann sind sie aus. Aber Stefan und Karl sind heute sehr stark gefahren, das muss man sagen“, meinte der Belgier. Brentjens/van Hout gewannen die Etappe in 4:00:49 Stunden mit 1:25 Minuten Differenz auf Sahm/Platt, die wiederum Paulissen/Fuglsang 3:44 Minuten abnahmen und jetzt mit 3:33 Minuten Vorsprung auf die Cannondale-Vredestein-Paarung in Führung liegen. „Das hört sich viel an. Aber morgen ist auch noch ein schwerer Tag und man sieht ja, wie schnell etwas passiert ist,“ wollte Stefan Sahm vom Gesamtsieg noch nichts wissen.

Mit 11:23 Minuten Rückstand erreichten Johannes Sickmüller und René Birkenfeld (Hamburg/Dresden) als Fünfte das Ziel und verbesserten sich im Gesamtranking von Rang Acht auf Sechs. In der Mixed-Wertung scheinen Ivonne Kraft und Nico Pfitzenmaier (Dettenheim/Besigheim) immer besser ins Rollen zu kommen. Ihnen gelang zum zweiten Mal hintereinander der Etappensieg. Die 6:03 Minuten Vorsprung auf Yolande Speedy und Paul Cordes (Südafrika) waren aber wohl zu wenig um die beiden Südafrikaner auf der letzten Etappe noch einmal zu gefährden. Der kürzeste Abschnitt führt von Kleinmond nach Lourensford über 75 Kilometer und 1285 Höhenmeter. Erhard Goller

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