Erlangen (dpa) - Mit einer Mischung aus Vorfreude und Ungewissheit blickt Radprofi André Greipel dem Ende seiner 17-jährigen Profilaufbahn nach dem Saisonende entgegen.
«Ich glaube, es wird auf alle Fälle eine Herausforderung. Ich fahre immer noch gerne Fahrrad, aber man hat immer einen Plan und ein Ziel gehabt, worauf man hinarbeitet», sagte der 39-Jährige am Rande der Deutschland Tour in einem ZDF-Interview mit seinem langjährigen Sprintrivalen Marcel Kittel.
«Ich bin es meiner Familie dann auch mal schuldig, an den Geburtstagen zuhause zu sein, weil die waren immer ungünstig gelegen», erklärte Greipel. Seinen eigenen Geburtstag am 16. Juli verbrachte der Rostocker insgesamt elfmal bei der Tour de France.
Eines kommt für den in Hürth bei Köln lebenden Greipel auf keinen Fall in Frage: Das Rad vollends in die Ecke zu stellen. «Jetzt wird das Ziel halt eine Bäckerei oder ein Café, aber irgendwie muss man sich ja weiter bewegen», sagte der elfmalige Tour-Etappensieger. Auch an einem Triathlon möchte er sich versuchen. «Ich habe so einen komischen Neoprenanzug geschenkt bekommen - für den Ironman, weil ich das irgendwann mal geäußert habe. Da gibt es jetzt keinen Weg dran vorbei», verriet Greipel im Gespräch mit dem 33 Jahre alten Kittel.
Der 14-malige Tour-Etappensieger Kittel hatte seine Karriere im Sommer 2019 im Alter von 31 Jahren beendet. «Das Gefühl, was man danach machen will, kommt relativ schnell. Auf alle Fälle kannst Du auf eine richtig geile Karriere zurückblicken - mit knapp 160 Siegen in 17 Jahren. Das ist auf alle Fälle ein Riesending. Ich habe da einen Heidenrespekt davor», sagte Kittel zu seinem einstigen Widersacher.