Rom (dpa) - Danilo di Luca, Sieger des Giro d'Italia 2007, droht eine zweijährige Sperre. Der Chef der italienischen Anti-Doping-Kommission, Ettore Torri, stellte in Rom den Antrag, den Radprofi wegen unerlaubter Blut-Transfusionen für diesen Zeitraum zu sperren.
Nach Angaben des Pressesprechers des Nationalen Olympischen Komitees Italiens (CONI), sützt sich das Verfahren auf eine von Torri nach der Königsetappe des Giro d'Italia 2007 zum Monte Zoncolan überraschend veranlasste Kontrolle. Bei dieser wurden unnatürlich niedrige Testosteron-Werte bei di Luca festgestellt. Sie reichten damals nicht für eine unmittelbare Verurteilung wegen Dopings aus.
Nach Prüfung der Werte durch Experten sowie Anhörung der von di Luca bestellten Sachverständigen hat sich Torri nun entschlossen, den Radprofi wegen Verstoßes gegen den Paragrafen 2.2. des WADA-Codes, der Benutzung einer unerlaubten Methode, anzuklagen. Ihm werden unerlaubte Blut-Transfusionen unterstellt. Bei der Anhörung vor der Anti-Doping-Kommission konnte der Italiener im Dezember 2007 dafür keine plausiblen Erklärungen liefern.
Die Entscheidung über die Sperre muss nun das Sportgericht des Nationalen Olympischen Komitees (CONI) fällen. Offen blieb, ob ähnliche Verfahren auch Gilberto Simoni, Eddy Mazzoleni und Riccardo Ricco drohen. Die drei Protagonisten des Giro waren ebenfalls Ziel der abendlichen Kontrolle nach der 17. Etappe gewesen.
Das Verfahren gegen di Luca dürfte Auswirkungen auf die Startliste des diesjährigen Giro d'Italia haben. Sein Team LPR war trotz alter Doping-Verstrickungen des Kapitäns - unter anderem war er bei der WM in Stuttgart gesperrt - von Giro-Direktor Angelo Zomegnan eingeladen worden. Er habe seine Strafe abgesessen, hatte Zomegnan die umstrittene Nominierung begründet.
Di Luca gilt als Wiederholungstäter. Bereits im Oktober 2007 war er für drei Monate vom CONI wegen der Verbindung zum verurteilten Doping-Arzt Carlo Santuccione für drei Monate gesperrt worden.