Zeeland (dpa) - Der Radsport-Weltverband UCI wird im Fall Lars Boom keine rechtlichen Schritte gegen das Team Astana einleiten.
«Lars Boom hat keine UCI- oder WADA-Regeln gebrochen. Von unserer Seite aus spricht nichts gegen seine Teilnahme an der Tour de France. Die MPCC-Regeln sind freiwillig und nicht Teil des UCI-Reglements. Das ist ein Problem zwischen der MPCC und dem Team», sagte UCI-Präsident Brian Cookson der dpa.
Boom war beim Gesundheitscheck vor dem Tour-Auftakt mit einem zu niedrigen Cortisol-Spiegel aufgefallen, was nicht zwingend ein Indiz für ein Dopingvergehen ist. Im Code der Welt-Anti-Doping-Agentur ist dafür keine Sperre vorgesehen. Die Bewegung für einen glaubwürdigen Radsport (MPCC), der bislang auch die Astana-Mannschaft angehörte, hat sich aber strengere Regeln auferlegt. Demnach wäre eine achttägige Schutzsperre für Boom die Folge. Astana ließ den Niederländer am Samstag in Utrecht aber trotzdem starten.
Dass wieder einmal Astana im Zwielicht steht, sind «für alle keine guten Nachrichten», sagte Cookson. Kritik für den umstrittenen kasachischen Rennstall gab es auch von Iwan Spekenbrink, dem Teamchef der deutschen Giant-Alpecin-Mannschaft. «Wenn man sich verpflichtet, muss man auch die Konsequenzen akzeptieren. Sie werden jetzt zum MPCC-Board kommen und das erklären, aber die Erklärung wird nicht genügend sein», sagte Spekenbrink und geht davon aus, dass Astana aus der MPCC ausgeschlossen wird.