Max Hartenstern lieferte sein bisher bestes Weltcup-Resultat ab. Während der Kanadier Finnley Iles mit seiner Siegerzeit von 4:12,84 Minuten fast fünf Sekunden zwischen sich und Matt Walker (Großbritannien) legte, hatte der Geringswalder 15,99 Sekunden Differenz. Max Hartenstern hatte im oberen Teil der 2,5 Kilometer «einen kleinen Fehler», wie er sagte und lag gegenüber den vor ihm gestarteten Fahrern mehr als eine Sekunde im Hintertreffen. Doch je länger er unterwegs war, je steiler es wurde, desto besser kam der 18-Jährige in Schwung.

«Ich habe dann einen guten Rhythmus gefunden, das steile Gelände liegt mir besser», so Hartenstein, der mit Rang fünf seine beste Saison-Platzierung mitnahm.
«Bisher hatte ich Höhen und Tiefen, zuletzt in Leogang einen Crash. Ich hoffe, es geht nächste Woche in Lenzerheide nicht so weiter, sondern ich kann wieder eine gute Leistung abliefern», meinte der Sachse, der nach dem Abitur 2016 im Team Cube Global Squad protected by Bliss aktuell ganz auf die Karte Downhill setzt. «Es ist ein gutes, professionelles Team und ich fühle mich wohl. Wenn man so eine Chance bekommt, muss man sie nutzen», meint Hartenstern.

Herren: Brosnan
Der Australier Troy Brosnan gelang bei den Herren sein erster Saison-Sieg. In den letzten Kurven schnappte sich der Qualifikations-Schnellste noch den Sieg und gewann in 4:06,23 Sekunden mit 0,22 Sekunden Vorsprung auf den Südafrikaner Greg Minnaar und 2,40 Sekunden vor Weltmeister Danny Hart (Großbritannien).

Der einzige deutsche Vertreter im Finale, Johannes Fischbach, befindet sich «auf dem Weg zurück», wie er selber sagt. Sein Schlüsselbein-Bruch ist nach wie vor nicht vollständig verheilt, der Knochen nach einen halben Jahr bisher nur zu 60 Prozent zusammengewachsen. Erst Anfang Juni, vor dem Weltcup in Fort William saß er erstmals wieder auf dem Downhill-Bike.
«Ich bin glücklich, dass ich wieder fahren kann. Aber es braucht sehr viel Zeit, bis alles wieder gut ist», so Fischbach.
In Andorra war er erst einmal froh «unten angekommen zu sein». Dem Oberkörper fehlt natürlich noch die Kraft. Im steilen Gelände des unteren Streckenteils sei er nur noch dosiert gefahren. Einen Sturz kann er sich eigentlich nicht erlauben. «Es war heute auf jeden Fall ein weiterer Schritt nach vorne», meinte der Radon-Biker, der am Ende auf Platz 35 (+15,31) der Weltspitze tatsächlich wieder ein Stück näher gerückt ist.

Damen: Ausgerechnet Nicole
Die Französin Myriam Nicole ist in La Massana die schnellste Dame. In 4:50,98 Minuten feierte Nicole ihren ersten Saisonsieg. Ausgerechnet Nicole, muss man sagen. Denn die fährt für das Team Commencal/Vallnord fährt. Vor der Haustür von Firmen-Inhaber Max Commencal siegte sie mit 2,99 Sekunden Vorsprung auf Tahnee Seagrave (Großbritannien), die an den ersten beiden Zwischenzeiten noch vorne liegt. Myriam Nicole wird dann auch prompt in den Vip-Bereich geleitet, um sich dort feiern zu lassen.

Dritte wird die junge Französin Marine Caribou (+8:04), nachdem die Qualifikations-Schnellste Tracey Hannah (Australien) nach dreieinhalb Minuten Fahrzeit einen Fehler macht und stürzt. Sie wurde schließlich Neunte (+22,29), verteidigte damit aber knapp ihre Gesamtführung, fünf Punkte vor Nicole. Sandra Rübesam scheiterte bereits in der Qualifikation.