Herford (rad-net) - Malte Urban vom RC Endspurt Herford ist Deutscher Meister im Querfeldein 2008. Der Lokalmatador konnte nach einer Fahrzeit von 1:07:04 Stunden in einem spannenden Rennen Johannes Sickmüller vom Harvestehuder RSV auf den zweiten Platz verweisen. Dritter wurde Sickmüllers Teamkamerad Titelverteidiger René Birkenfeld. Für Malte Urban, der die Strecke am Herforder Langenberg mit entwickelt hatte, war der Sieg bei seinem Heimspiel bereits der dritte deutsche Querfeldein-Meistertitel.
Taktisch war diese Ortskenntnis für den 33-Jährigen ein erheblicher Vorteil: „Ich bin im Training hier so oft gefahren, ich kenne jede Baumwurzel mit Vornamen. Ich wusste genau, dass ich meine Kräfte einteilen muss. Wenn ich das Anfangstempo von René mitgegangen wäre, wäre ich noch nicht einmal tot im Ziel angekommen.“ Außerdem profitierte Urban von der Anfeuerung zahlreicher Fans, die für eine eindrucksvolle Kulisse sorgten: „Die Leute haben mich einfach nach vorne gepeitscht. Wenn die Herforder mal die Hände aus den Hosentaschen nehmen und einen anfeuern, dann ist das einfach geil“, so Urban.
Direkt nach dem Start hatte sich Birkenfeld zunächst abgesetzt. Dahinter bildete sich das Verfolgerduo Urban und Sickmüller. Drei Runden vor Schluss gelang es schließlich Urban, sich von Sickmüller abzusetzen und zu Birkenfeld aufzuschließen. Ein Sturz in die Absperrung stellte aber die alte Rennsituation erneut her. Urban ließ sich trotzdem nicht entmutigen und schaffte kurz vor dem Finale erneut den Anschluss. In der letzten Runde setzte er sich dann von den Hamburgern ab.
Für den enttäuschten Birkenfeld war seine Taktik trotzdem logisch: „Lieber vorne sterben als hinten nichts erben“, so der 24-Jährige, der zuletzt Mitte Dezember den Cross des Deutschland-Cups in Homburg-Schwarzenbach gewonnen hatte. „Ich bin einfach von Anfang an Vollgas gefahren. Entweder es geht, oder es geht nicht. Am Ende konnte ich das hohe Tempo nicht mehr mitgehen“, so Birkenfeld. Zweifel am neuen Titelträger gab es auch für Johannes Sickmüller keine: „Malte Urban hat verdient gewonnen. Mehr war für uns nicht drin.“
Komplettiert wurde das erfolgreiche Abschneiden der Lokalmatadoren in Ostwestfalen durch Finn Heitmann auf Platz vier. Der 22-Jährige vom RC Endspurt Herford war nach dem Rennen sichtlich beeindruckt: „Die Zuschauerkulisse war einfach affengeil.“ Vierter wurde Fabian Brzezinski vom Team IGAS Wendland. Der als Mitvaforit gehandelte U23-Fahrer Paul Voß vom Team 3C Gruppe verlor nach einer guten Viertelstunde des Rennens mit defektem Schaltwerk den Anschluss und wurde Neunter. „Ärgerlich. Ich habe mich so gut gefühlt und dann das“, so Voß, der gut 500 Meter laufen musste, bis er auf neuem Rad das Rennen fortsetzen konnte.
Auch aus Sicht des Bund Deutscher Radfahrer (BDR) präsentierte sich die erste Deutsche Meisterschaft des Jahres optimal. BDR-Koorditantor Röseler sah eine erstklassige Veranstaltung: „Herzlichen Glückwunsch den Herfordern und dem Veranstalter. Das Wetter hat zwar nicht so ganz mitgespielt aber es war eine organisatorisch und sportlich hervorragende Meisterschaft.“
Ergebnisse
Malte
Urban
Johannes
Sickmüller
René Birkenfeld