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Danilo Di Luca fährt beim Giro 2009 im Rosa Trikot des Gesamtführenden.
09.08.2009 10:28
Di Luca droht Doping-K.o. - «Bin unschuldig»

Rom (dpa) - Finito! Mit Danilo Di Luca steht einer der erfolgreichsten Radprofis Italiens der vergangenen Jahre vor dem vorzeitigen Ende seiner Karriere. Der Sieger des Giro d'Italia 2007 wurde bei der diesjährigen Italien-Radrundfahrt zweimal positiv auf das Blutdopingmittel CERA getestet.

Die B-Probe habe die im Juli veröffentlichten Ergebnisse der A-Proben bestätigt, teilte der italienische Radsportverband (FCI) mit. «Ja, Luca war gedopt», titelte die «Tuttosport». Als Wiederholungstäter droht dem 33-Jährigen eine Sperre von vier Jahren. Bereits vor den Analysen der Gegenproben in Chatenay und Wien hatte der seit dem 22. Juli vorläufig gesperrte Luca erklärt: «Wenn auch die B-Probe positiv ist, höre ich mit dem Radrennsport auf.»

Nun ruderte Di Luca zurück. «Ich habe nie von Rücktritt gesprochen, nie mit CERA gedopt und will meine Unschuld beweisen», sagte der Radprofi. Wie er dies schaffen will, konnte er jedoch nicht sagen. Er erklärte lediglich: «Wir werden uns vor der Antidoping-Kommission verteidigen.» Deren Chef Ettore Torri wird ihn Ende des Monats in Rom vorladen. Di Lucas Anwalt Ernesto De Toni kündigte an, weiter gegen eine Doping-Verurteilung seines Mandanten kämpfen zu wollen. «Wir haben sowohl Zweifel bezüglich der Analysemethoden als auch bezüglich der Ergebnisse», sagte De Toni.

Bereits im Juli hatte Di Luca die Vorwürfe mit der Begründung zurückgewiesen, nicht so dumm zu sein, beim Giro d'Italia CERA zu nehmen, nachdem es ein Jahr zuvor bei Riccò, Sella und Rebellin gefunden worden sei. Dumm oder nicht - die positiven Proben scheinen eindeutig: Sie wurden bei dem Fahrer des LPR-Rennstalls nach Angaben des Internationalen Radsportverbands (UCI) nach der elften Giro-Etappe am 20. Mai in Arenzano und am 28. Mai nach der 18. Etappe in Benevento genommen.

Im Falle einer Doping-Verurteilung droht Di Luca nicht nur das sofortige Karriereende, sondern auch eine hohe Schadenersatzforderung. Giro-Renndirektor Angelo Zomegnan kündigte bereits juristische Schritte an: «Wir müssen angemessene Maßnahmen prüfen, um das Event und sein Image zu schützen», hatte Zomegnan im Juli erklärt.

Di Luca war vom Nationalen Olympischen Komitee Italiens (CONI) bereits im Oktober 2007 wegen seiner mutmaßlichen Verbindungen zum umstrittenen Arzt Carlo Santuccione für drei Monate gesperrt worden. Der Arzt soll Sportler mit Dopingpräparaten versorgt haben, die Affäre ging unter dem Namen «Oil for Drugs» als unrühmliches Kapitel in die Radsport-Geschichte ein. Die Staatsanwaltschaft nahm die Ermittlungen in den vergangen Wochen wieder auf und durchsuchte sowohl das Haus von Di Luca als auch das von Santuccione.


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