Hamburg (dpa) - Der Sportausschuss-Vorsitzende des Deutschen Bundestages, Peter Danckert, hat sich nach den jüngsten Doping- Enthüllungen im Radsport für ein Ende des Telekom-Sponsorings ausgesprochen.
«Bei aller Sympathie für den Radsport - hier gibt er selbst den letzten Anstoß, dass ein Sponsor, der viel veranlasst hat zur Dopingbekämpfung, am Ende des Tages sagen muss: Jetzt sind wir nicht mehr die richtigen Partner», sagte der SPD-Politiker in einem Interview der «Süddeutschen Zeitung». Das Bonner Kommunikationsunternehmen hielt sich weiter bedeckt: «Wir haben eine neue Sachlage. Die werden wir uns nun anschauen», sagte ein Telekom- Sprecher auf dpa-Anfrage.
Es spreche nichts dafür, dass der geständige Dopingsünder Patrik Sinkewitz der einzige Fahrer im T-Mobile-Team gewesen sei, der gedopt habe, sagte Danckert. «Ein ganz starker Verdacht» laste auch auf T- Mobile-Kapitän Michael Rogers, der jedoch alle Doping-Vorwürfe zurückweist. Es gebe aber «keine Anhaltspunkte», dass der Mutter- Konzern Telekom von den verbotenen Praktiken gewusst habe.
Obwohl die Telekom einen Vertrag mit dem Rad-Rennstall unter Manager Bob Stapleton bis 2010 hat, rät Danckert dem Konzern ein «juristisches Risiko» in Kauf zu nehmen und das Sponsoring zu beenden: «Ich möchte das Gericht in Deutschland sehen, das hier die Telekom verpflichtet, weiter zu finanziellen Zusagen stehen zu müssen und sich zugleich in der Öffentlichkeit permanent beschimpfen und seinen Ruf weiter beschädigen zu lassen», sagte der Sportpolitiker.