Hamburg (rad-net) - Der erst 23-jährige Lokalmatador Johannes Sickmüller (Stevens Racing Team) hat sich am heutigen Sonntag in Hamburg überraschend den Deutschen Meistertitel im Querfeldeinfahren gesichert - vor seinem Teamgefährten und großen Favoriten Malte Urban (31). "Sickmüller war heute einfach der Stärkere", musste Urban anerkennen. "Ich weiß nicht, woran es gelegen hat", suchte der Routinier aus Herford nach Gründen für seine Niederlage. Die Bronzemedaille gewann Franz-Josef Nieberding (36) aus Lohne-Vechta.
Der 23-Jährige Sickmüller trat damit die Nachfolge von Jens Schwedler an, seinem jetzigen Sportlichen Leiter im Stevens Racing Team. Schwedler hatte seine leistungssportliche Karriere am Silvestertag beendet. Für die Weltmeisterschaften sieht sich Sickmüller eher in einer Außenseiterrolle. «Ein Platz unter der besten 25 Fahrern wäre ein sehr gutes Ergebnis für mich», meinte der Hamburger. Zunächst wollte er jedoch seinen deutschen Meistertitel feiern.
Bei den Frauen hatte sich am Vortag hingegen die große Favoritin durchsetzen können. Weltmeisterin Hanka Kupfernagel (Werder) sicherte sich in Hamburg ihren sechsten DM-Titel in Folge. Silber ging an Birgit Hollmann (Berlin), Bronze an Nicole Kampeter (Herford). Vize-Weltmeisterin Sabine Spitz (Murg-Niederhof), die sich auf die kommende Mountainbike-Saison konzentrieren will, hatte auf einen Start verzichtet.
Bei den Junioren gewann Yannick-Johannes Tiedt (Berlin) den ersten Radsport-Titel der Saison 2006. Zweiter wurde Sascha Weber (RSC St. Wendel) vor Marcel Meisen (RSC 1928 Stolberg). In der Jugendklasse setzte sich am Samstag Max Walsleben (Kleinmachnow) vor durch. Den Titel bei den Schülern sicherte sich überlegen Jannick Geisler (Harburger RG). Gleich nach dem Start übernahm er auf der für die Schülerfahrer entschärften Runde die Spitze und gab diese nicht mehr ab. Martin Giese (RSG Bischofswerda) wurde zweiter, dritter wurde Florian Schröder (RSC Cottbus).
Insgesamt 5.000 Zuschauer, (Samstag 2.000, Sonntag 3.000) erlebten an den zwei Wettkampftagen in den Harburger Bergen stimmungsvolle Meisterschaften. "Beim langen Anstieg im Wald herrschte fast schon Tour-de-France-Atmosphäre", war Hanka Kupfernagel vom DM-Flair begeistert. Auch BDR-Leistungssportdirektor sprach nach der Veranstaltung von einer tollen und gut organisierten Meisterschaft die Werbung für den Querfeldeisport war.
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