Riva del Garda (rad-net) - Am Ende alles wie gehabt. Centurion-Vaude war auch auf der siebten und letzten Etappe der Bike Transalp powered by Sigma von Lavarone nach Riva über 79,1 Kilometer das Maß aller Dinge. Daniel Geismayr und Hermann Pernsteiner erreichten gemeinsam mit den Etappensiegern Jochen Käß/Markus Kaufmann als Zweite das Ziel und wiederholten damit ihren Gesamtsieg aus dem Vorjahr, 6:13 vor ihren Teamgenossen.
Das oberschwäbische Team hat damit zum fünften Mal in Folge den Sieg beim ältesten Team-Etappenrennens davon getragen und dieses Jahr alle Tageserfolge für sich vereinnahmt.
Die größte Überraschung der 20. Auflage des Etappenklassikers blieb auch am Schlusstag Jeremiah Bishop. Der für Weltmeister Alban Lakata in die erste Topeak-Ergon-Paarung gerückte Bishop belegte mit Kristian Hynek sowohl auf der Schlussetappe als auch in der Gesamtwertung Platz drei.
Die Taktik der Fahrer von Centurion Vaude ging auch über die letzten Kilometer der Bike Transalp auf. Wie schon die Tage zuvor, fanden sich die beiden Duos in einem Quartett ein und übernahmen die Führung. Vor allem in den Anstiegen konnten die Vier ihren Trumph ausspielen und schafften es bereits im zweiten Anstieg zum Passo Coé sich endgültig von der Konkurrenz abzusetzen. «Wir haben am ersten Anstieg ordentlich Tempo gemacht, damit wir eine Lücke bekommen zu den Verfolgern. Dann sind die anderen unten in der Fläche wieder herangekommen. Am letzten Anstieg haben wir dann wieder Ernst gemacht und sind weggefahren. Der Sieg war nie in Gefahr. Das war ein super Gefühl heute, mit dem ganzen Team vorne wegzufahren», erklärte Pernsteiner.
Im Teamwork bestritten sie die insgesamt 2117 Höhenmeter und ließen es nicht auf den Zielsprint ankommen. «Am Ende wurde nicht mehr um den Sieg gekämpft. Unser Ziel war der zweite Gesamtrang, das haben wir auch geschafft und unsere Teamkollegen hatten den Sieg schon sicher. Da haben sie uns den Etappensieg sozusagen überlassen», sagte Käß, der nach seiner letztjährigen Verletzung an den Rippen, mit dem zweiten Platz sehr zufrieden war.
Das Duo Pernsteiner/Geismayr sind erst das vierte Team, dass den Titelgewinn zweimal hintereinander wiederholen konnte. «Der erste Sieg ist natürlich immer etwas Besonderes. Es ist schwer, einen Titel zu verteidigen, aber das war unser Ziel. Wir haben gewusst, dass wir es drauf haben, nachdem die Saison schon dementsprechend gelaufen ist», bilanzierte Pernsteiner. «Es tut gut, mit dem zweiten Titel zu bestätigen, dass der erste Sieg letztes Jahr kein Zufall war. Das ist schon eine Genugtuung. Wir fahren jetzt seit drei Jahren im Team zusammen und wissen genau, was wir wann tun müssen. Das hat uns mit Sicherheit noch stärker gemacht», fügte sein Rennpartner noch hinzu.
Das Team Bulls konnte auf der letzten Etappe nach Riva noch einmal an seine anfängliche Leistung anknüpfen. 5:35 Minuten nach den Siegern und eine Sekunde vor dem Team 7C (Luis Mejia/Joseph Chavarria) kamen Urs Huber und Karl Platt auf Rang fünf hinter einem italienischen Duo ins Ziel.
Ihre Teamkollegen Tim Böhme und Martin Frey gingen zum ersten Mal in dieser Paarung an den Start. «Ich, als alter Hase sozusagen, habe Martin da an die Seite genommen. Das hat von Anfang an gut gepasst und top harmoniert», erklärte Böhme. In der letzten Etappe wurden sie allerdings vom Pech verfolgt. Mit einem Platten, Sturz und vom Start an müden Beinen, war für das zweite Duo von Team Bulls nicht mehr drin als der zehnte Platz. «Heute war kein schöner Tag. Wir wären gerne weiter vorne gewesen. Bin aber zufrieden, dass wir nach dem Platten wieder so gut ins Rennen zurück gefunden haben», bilanzierte Böhme.
Die Dominanz des Centurion-Vaude-Rennstalls war in diesem Jahr wohl unübersehbar. Ihrer Konkurrenz haben sie auf den insgesamt sieben Etappen keine Möglichkeit gegeben, ihre Pole Position in den Rennen und der Gesamtwertung anzufechten. «Wir haben gezeigt, dass wir zu den Besten gehören», lobte Geismayr sich und seine Teamkollegen.
Führung bei den Damen und der Mixed-Kategorie bleibt ungeschlagen
Esther Süss und Jennie Stenerhag (Meerendal CBC) unterstrichen ihre Ausnahmestellung erneut. Sie blieben auch am siebten Renntag ungeschlagen und feierten ihren Gesamtsieg. «Es ist natürlich super, wenn man nach zwölf Jahren wieder die Transalp fährt und gewinnt. Wir hatten eine super Woche, ohne Defekte, ohne Stürze», beschreibt Süss ihren optimalen Etappenverlauf.
Die 43-Jährige fände es schön, wenn bei der Transalp in Zukunft wieder mehr stärkere Frauenteams am Start wären. Das Damen-Duo bewies in diesem Jahr, dass die steilen und langen Bergfahrten, die vermutlich viele abschrecken, definitiv machbar sind. «Ich habe noch nie so viele Anstiege hinter mich gebracht. Ich bin sehr, sehr müde, aber auch sehr, sehr glücklich», ergänzt ihre Teamkollegin Stenerhag.
Silke Ulrich und Sascha Schwindling (Team Herzlichst Zypern 1) konnten bei der 20. Auflage der Bike Transalp ihren dritten Titel nach 2014 und 2015 feiern. Mit ihrem sechsten Tageserfolg ließen die Beiden nichts anbrennen und gewannen das Etappenrennen souverän.