Val di Sole (rad-net) - Auf der fünften Etappe der Bike Transalp powered by Sigma haben Simon Stiebjahn und Urs Huber im Sprint gegen Tony Longo/Johnny Cattaneo auf dem Weg von Ponte di Legno nach Val di Sole über 49,7 Kilometer ihren vierten Tagessieg gelandet und sind dem Gelben Trikot von Markus Kaufmann und Jochen Käß um 1:11 Minuten näher gekommen.
Nach neutralisierten ersten sechs Kilometern ging es von Ponte di Legno in einen insgesamt 15 Kilometer langen Anstieg hinein. Den kannten Simon Stiebjahn und Urs Huber auch von 2016, so dass sie wussten, was auf sie zukam. «Steil und ruppig» sei der Weg zum höchsten Punkt, so Stiebjahn.
Der Schweizer und der Schwarzwälder wollten sich eigentlich zurückhalten, doch etwa bei Hälfte des Anstiegs realisierten sie, dass Jochen Käß Mühe hatte an der Spitzengruppe dran zu bleiben. Das Bulls-Duo witterte seine Chance. «Wir haben eine Lücke zu ihm gerissen und sind von da an Vollgas gefahren», berichtet Stiebjahn.
Markus Kaufmann folgte den beiden, doch Käß hatte oben einen Abstand von etwa 30 bis 40 Sekunden. In der folgenden Abfahrt schlossen Cattaneo und Longo (Wilier Force 7C) auf und Cattaneo fuhr die Downhill-Passagen «brachial», wie Stiebjahn meinte. «Wir haben versucht dran zu bleiben.» Kaufmann blieb noch bis kurz nach dem Passo Tonale (Km 26) dran, fiel dann aber zurück.
Am letzten Anstieg mit 300 Höhenmeter fuhren Huber und Stiebjahn nochmal vorne weg, harmonierten sehr gut und holten noch mehr Vorsprung heraus. Die beiden Italiener schlossen in der Abfahrt zum Ziel noch mal auf. Dort sei es wegen Fußgängern auch gefährlich gewesen, wenn man an der Spitze unterwegs war.
So kam es zum Sprint um den Etappensieg. Longo ging an Huber vorbei, doch der konnte kontern. So reichte es Stiebjahn und Huber zum vierten Etappensieg, sieben Zehntel vor Cattaneo und Longo.
Die beiden Centurion-Vaude-Fahrer Markus Kaufmann und Jochen Käß verteidigten ihr Gelbes Trikot, verloren aber 1:11 Minuten, so dass sie von Stiebjahn/Huber vor den verbleibenden beiden Etappen noch 1:56 Minuten trennen. «Wir werden weiter versuchen Druck auszuüben, ein Defekt kann schon entscheidend sein. Aber für uns sind die vierten Etappensieg und Gesamtrang zwei schon ein Erfolg. Hätte man uns das vorher gesagt, wir hätten eingeschlagen», meinte Stiebjahn.
Aber jetzt könnte tatsächlich noch mehr drin sein. Die beiden verbleibenden Etappen bis zum Ziel in Arco haben es durchaus in sich. Am Freitag geht es vom Val di Sole ins Valle del Chiese über knapp 80 Kilometer und 2805 Höhenmeter.
Bei den Damen ließen Janine Schneider und Stefanie Dohrn (Nauders Canyon/Cube) auch mal ihre Konkurrentinnen ran. Das deutsche Duo rollte 1,5 Sekunden hinter den Italienerinnen Lorenza Menapace/Jessica Pellizzaro (CentrobikeValdiSole-Titici-Trek) ins Ziel, verteidigten aber souverän ihr rosa Leaderjersey.