Bad Neustadt (rad-net) - Stefan Schumacher hat ein Jahr nach seinem Gesamtsieg bei der Bayern-Rundfahrt das Zeitfahren in Bayern gewonnen. Während der Dritte der Weltmeisterschaften im Kampf um den Gesamtsieg schon vor der Etappe keine Chance mehr hatte, übernahm Christian Knees vom Team Milram mit einer überraschend starken Zeitfahrleistung und Platz vier des Tages die Führung in der Gesamtwertung. Die Top-Favoriten Markus Fothen und Luke Roberts leisteten sich dagegen Schwächen.
Knees führt jetzt mit drei Sekunden vor Andreas Dietziker vom Team Volksbank und sechs vor seinem Teamkollegen Niki Terpstra, der gleichzeitig das weiße Trikot des besten Nachwuchsfahrers übernahm. Auf den Plätzen zwei und drei der Etappe landeten mit 21 und 40 Sekunden auf Schumacher Stef Clement aus den Niederlanden und Cyril Lemoine aus Frankreich.
Schumacher benötigte für die 25,9 Kilometer durch mit Start und Ziel in Bad Neustadt an der Saale 32:57,76 Minuten. Gerald Ciolek vom Team High Road hatte auf der vierten und vorletzten Etappe der Tour keine Chance, sein Trikot zu verteidigen.
Für Christian Knees kam sein Erfolg nicht ganz überraschend. „Ich meine, Zeitfahren konnte ich schon seit den Junioren ganz gut, ich war mal Dritter bei den Weltmeisterschaften. Und wie man die letzten Etappen gesehen hat, die Form stimmt einfach. Und wenn die Form stimt, dann kann man auch Zeitfahren.“ Um die Verteidigung seines Trikots macht sich der Rheinländer trotz der knappen Abstände kaum Sorgen. „Ich habe eine superstarke Mannschaft, die wird morgen alles geben. Entweder es klappt, oder es klappt nicht. Ich bin auf jeden Fall jetzt erstmal glücklich, gelb zu haben. Wir werden das schon irgendwie hinbekommen.
Vorjahressieger Stefan Schumacher profitierte in Bayern von den nächtlichen Regengüssen. „Ein schönes Gefühl heute. Ich meine, Rennen zu gewinnen ist immer ein schönes Gefühl. Aber für mich war es heute auch ein wichtiger Erfolg. Ich meine, ich wusste, woran es zuletzt gelegen hat. Ich hatte extreme Probleme mit der Hitze und dem Umschwung, wenn es erstmals richtig warm ist. Trotzdem macht es natürlich keinen Spaß, abgehängt zu werden. Insofern tat der Sieg heute gut. Ich habe gewusst, dass ich einer guten Verfassung bin. Schön, dass ich es heute auch umsetzen konnte.“
Rückenwind gab der Erfolg auch für die nächsten Pläne des Nürtingers. „Ich will bei den Olympischen Spielen einen Doppelstart fahren, das habe ich gesagt. Ich denke schon, dass ich nun auch die Deutschen Meisterschaften fahren werde. In der ersten Tour-Woche ist noch ein Zeitfahren, das auch wichtig für mich ist. Und ich habe in den vergangenen Jahren so viele Zeitfahren gewonnen, dass es sicherlich Sinn macht, diese Sache jetzt noch verschärft in Angriff zu nehmen. Gerade im Hinblick auf die Olympischen Spiele.“
Markus Fothen konnte unterdessen die in ihn gesetzten Erwartungen nicht erfüllen. Er landete auf Platz 15. „Es war schwer. Schwer, einen Rhythmus zu finden heute. Ich habe mich nicht ganz so wohlgefühlt heute. Bis jetzt sechster Platz in der Gesamtwertung, puh, ernüchternd. Aber ich habe alles gegeben, mehr ist nicht drin. Basta. Anscheinend fahre ich im Moment besser berghoch als im Zeitfahren.“
Die Bayern-Rundfahrt über insgesamt fast 772 Kilometer geht morgen mit der Etappe von Bad Neustadt nach Erlangen über 161,2 Kilometer zu Ende.
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