Bauernfeind startete mit starken Ergebnissen bei spanischen Cup-Rennen - ähnlich der deutschen Rad-Bundesliga -, wurde dann zweifache Deutsche U23-Meisterin und Vize-Meisterin im Straßenrennen der Elite-Klasse, holte mit der deutschen U23-Staffel Gold bei der Europameisterschaft und feierte schließlich beim slowakischen Eintagesrennen Visegrad 4 Ladies Race Slovakia (UCI 1.2) ihren ersten UCI-Sieg. Sie krönte ihre Saison mit zwei Bronzemedaillen bei der Weltmeisterschaft in Australien in den separaten U23-Wertungen im Zeitfahren und Straßenrennen.

«Bei Canyon-Sram Generation wurde mir ermöglicht, Rennen fahren zu lernen. Ich wurde angespornt, mutig zu sein und in den Rennen neue Taktiken auszuprobieren. [...] Dieses Jahr war unglaublich. Ich hätte nie erwartet, in meinem ersten Jahr als Radprofi so viele tolle Ergebnisse zu erzielen. Bei jedem Rennen war ich motiviert, mein Bestes zu geben und gleichzeitig Spaß zu haben», so Bauernfeind. Für kommende Saison sei die 22-Jährige bereits hochmotiviert und wolle ihre Teamkolleginnen dabei unterstützen, Erfolge einzufahren. «Ich muss noch viel lernen, aber ich bin zuversichtlich, dass ich das beste Team und die besten Teamkolleginnen um mich herum habe, um mich zu verbessern. Mein Ziel ist es, mich als Fahrer und Mensch weiterzuentwickeln und in den nächsten zwei Jahren ein großes Etappenrennen wie den Giro d'Italia Donne oder die Tour de France Femmes zu bestreiten.»

Niedermaier stieg erst im Juni in die Straßensaison ein, nachdem sie zunächst noch im Skibergsteigen unterwegs war und sich aufs Abitur konzentrierte. Dann wurde sie Deutsche Vize-U23-Meisterin im Straßenrennen und feierte schließlich bei der Tour de l'Ardèche zwei Etappensiege und den Gesamterfolg. Auch künftig werde sie zweigleisig in zwei Sportarten unterwegs sein: 2023 mit den ersten Wettbewerben im Januar und dem Abschluss bei der Weltmeisterschaft Anfang März im spanischen Boí Taüll.

«Mein Trainer hilft mir, beide Sportarten zu kombinieren. Es hat gut funktioniert und wir haben eine gute Balance zwischen Erholung und Training, um meinen Körper nicht zu sehr zu belasten. Mein großes Ziel in diesem Winter sind die Weltmeisterschaften, dann kann ich mich auf den Radsport konzentrieren», erklärt die 19-Jährige. Bei Canyon-Sram sei es ihr Ziel, «einen hervorragenden Job für das Team zu machen und in einigen Rennen gute Ergebnisse zu erzielen».

Teammanager Ronny Lauke sieht sich in seinem Konzept mit dem Nachwuchsteam von Canyon-Sram bestätigt. Die Erfolge der beiden jungen Deutschen würde beweisen, «dass dieser Schritt relevant und notwendig für die Zukunft einzelner Athleten sowie das Wachstum des Sports» ist.

Damit seien auch die Kaderplanungen von Canyon-Sram für die Saison 2023 abgeschlossen, es komme später lediglich noch die Gewinnerin der diesjährigen Zwift Academy hinzu. Canyon-Sram besteht im kommenden Jahr aus: Ricarda Bauernfeind, Antonia Niedermaier (beide Deutschland), Shari Bossuyt (Belgien), Neve Bradbury, Tiffany Cromwell, Sarah Roy (Australien), Elise Chabbey (Schweiz), Chloé Dygert (USA), Kasia Niewiadoma, Agnieszka Skalniak-Sójka (Polen), Soraya Paladin (Italien), Pauliena Rooijakkers, Maike van der Duin (Niederlande) und Alice Towers (Großbritannien).