Venedig (dpa) - Bis zum Ende des 92. Giro d'Italia am 31. Mai soll feststehen, ob das kasachische Konsortium seinen Profi-Radrennstall Astana mit den Kapitänen Lance Armstrong, Andreas Klöden und Alberto Contador weiter finanziert.
«Bis zum Ende des Giro hoffen wir mit unserem Sponsor, der Zahlungsschwierigkeiten hat, Einigkeit zu erzielen, wie es jetzt weitergeht. Wenn wir das nicht schaffen sollten, gibt es andere Möglichkeiten», sagte Astana-Teamchef Johan Bruyneel zwei Tage vor dem Start der Italien-Rundfahrt in Venedig. Der Sponsor ist seit Monaten zahlungsunfähig und riskiert den Verlust seiner ProTour-Lizenz beim Weltverband UCI mitten in der Saison.
«Das ist kein Zustand. Für mich ist das Geld nicht wichtig. Ich werde von Astana nicht bezahlt. Aber unsere Mechaniker und die anderen haben schließlich Familien zu versorgen. Es besteht die Möglichkeit, dass wir bis zur Tour de France, falls Astana aussteigt, mit einem anderen Sponsor fahren werden», sagte der siebenfache Tour-Sieger Armstrong. Der Amerikaner sieht sich bei seiner Giro-Premiere sechseinhalb Wochen nach seinem Schlüsselbeinbruch «nicht in der Verfassung, hier zu gewinnen». Tour- , Giro- und Vuelta-Sieger Contador soll nach Informationen der «Gazzetta dello Sport» schon in Verbindung mit dem spanischen Team Caisse d'Epargne stehen, falls Astana zerfällt.
«Vielleicht müssen wir unsere Pläne forcieren, ein eigenes Team zu gründen. Aber es ist leichter darüber zu reden als eine neue Mannschaft zu formen und etwa 15 Millionen Dollar aufzutreiben. Es ist aber kein Geheimnis, dass ich mit Johann Bruyneel eine enge Partnerschaft habe und wir zusammen etwas machen wollen», erklärte der 37-jährige Armstrong, der im Januar sein Comeback nach dreieinhalb Jahren Pause gestartet hatte. In diesem Jahr will er noch auf jeden Fall als Profi aktiv sein. Danach in einem eventuell eigenen Team als Manager und Mitbesitzer.