Saint-Quentin-en-Yvelines (dpa) - Immerhin der Weltrekord des deutschen Frauen-Vierers von Tokio hat noch Bestand. «Man schielt da natürlich immer ein bisschen drauf und ist glücklich, wenn unser Weltrekord weiter oben steht. Das trifft einen dann schon», sagte Franziska Brauße nach Platz fünf in der Qualifikation der 4000-Meter-Mannschaftsverfolgung bei den olympischen Bahnrad-Wettbewerben. Damit ist ein erneuter Gold-Coup in den entscheidenden Läufen heute nicht mehr möglich.
Maximal Bronze ist noch drin, und auch das ist bei eineinhalb Sekunden Rückstand eher unwahrscheinlich. Bei der Suche nach den Gründen wird schnell klar: Die inzwischen zurückgetretene Lisa Brennauer fehlt an allen Ecken und Enden. «Von den Persönlichkeiten her kriegen wir das ganz gut hin. Manchmal wird sie noch zur Hilfe gerufen, so als Mutti. Formtechnisch ist sie natürlich ein Riesen-Baustein des Vierers gewesen», sagt Mieke Kröger.
Brennauer habe immer nochmal einen draufsetzen können. «Das fehlt halt. Es müssen alle ein bisschen stärker werden, um das zu kompensieren», so Kröger, die mit Brennauer und Lisa Klein schon dem Tokio-Vierer angehörte. Neu dazugekommen ist Laura Süßemilch, die aber die Lücke noch nicht schließen kann.
Deshalb musste Kröger im Mittelteil auch fünf statt wie ursprünglich geplant vier Runden am Stück die Pace machen. «Ich habe mich darauf eingestellt, dass ich meine Beine nicht mehr spüren werde», sagte sie. Um zumindest Platz vier zu erreichen und die Chance auf Gold zu wahren, reichte es trotzdem nicht.
Die Zeit von 4:08,313 Minuten ist zwar weit weg vom Tokio-Weltrekord (4:04,242), aber trotzdem die schnellste in der jetzigen Konstellation gewesen, merkte Brauße an: «Eine Medaille bleibt das Ziel. Wir sind noch positiv gestimmt.» Ansonsten wäre es immerhin ein Trostpflaster, wenn die starken Neuseeländerinnen ihnen den Rekord nicht auch noch nehmen.
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