Saalfelden (rad-net) - Die Deutsche U23-Meisterin Helen Grobert aus Remetschwiel hat bei den Cross-Country-Weltmeisterschaften in Saalfelden in Österreich Rang sechs belegt. Der U23-Titel ging an Jolanda Neff aus der Schweiz, die nach 24,8 Kilometern in 1:23:57 Stunden 18 Sekunden vor der Ukrainerin Yana Belomoyna und 27 Sekunden vor der Polin Paula Gorycka gewann.
Helen Grobert erwischte einen schlechten Start. Die 20-Jährige wurde beinahe in einen Sturz verwickelt, bremste ab und kam erst etwa an 20. Stelle in den ersten Singletrail. Von dort verbesserte sie sich zwar bis zur dritten von fünf kompletten Runden kontinuierlich, doch «der Zug nach vorne war abgefahren», so Grobert.
Allerdings war sie nach dem bisherigen Saisonverlauf, der im Zeichen ihrer Abiturprüfungen stand, nicht unzufrieden. «Top Fünf wäre Wahnsinn gewesen. Als Sechste habe ich das knapp verpasst, abgesehen vom Start bin ich sehr glücklich mit meinem Rennen», sagte Grobert, die 3:10 Minuten Rückstand aufwies.
Im Kampf um den Titel erwies sich die Schweizerin Jolanda Neff als die bessere Fahrtechnikerin. In den schmierigen Downhill-Passagen holte sie wiederholt Zeit heraus und als die Olympia-Achte Annie Last in der dritten Runde erneut stürzte und danach sogar kurz in der Technischen Zone anhalten musste, fuhr Neff souverän zum Sieg. Annie Last brach zum Schluss etwas ein und wurde in der letzten Runde noch von Belomoyna und Gorycka abgefangen.
Die U23 Herren boten eine solide Mannschaftsleistung und belegten die Plätze acht, neun und elf. Der Titel ging nach 29,3 Kilometern an den Tschechen Ondrej Cink, der nach 1:19:40 Stunden mit 14 Sekunden Vorsprung auf den Niederländer Michiel van der Heijden und 48 Sekunden vor dem Italiener Daniele Braidot gewann.
Julian Schelb mischte in den ersten Runden in der fünfköpfigen Spitzengruppe mit. Allerdings musste er schon in der zweiten Runde anhalten und Luft im Hinterrad «nachtanken». Der Schwarzwälder konnte die 20 Sekunden Rückstand auf die vier Spitzenfahrer aber wieder kompensieren und machte einen sehr starken Eindruck. Eine weitere Runde später waren dann aber alle Medaillenhoffnungen beendet, als Schelb das Hinterrad wechseln musste. «Ich weiß nicht, ob es bis zum Schluss vorne gereicht hätte, aber es meine Form und meine Einstellung haben heute gestimmt», zeigte er sich nicht unzufrieden mit Rang neun.
Der Deutsche U23-Meister Markus Schulte-Lünzum ging in der letzten Runde an Schelb vorbei. «Ich habe gekämpft, wie schon lange nicht mehr. Deshalb bin ich zufrieden. Meine zweite Saisonhälfte war nicht mehr ganz so gut und am Anfang waren die Beine ganz schön müde», sagte der 21-Jährige aus Haltern, der fünf Sekunden schneller war als Schelb. Simon Stiebjahn erwischte einen guten Start und positionierte sich in einer Gruppe, die zwischen Rang acht und 13 lag. «Platz elf ist gut, ich bin froh, dass ich die Form noch halten konnte», sagte der Schwarzwälder.
Im Kampf um den Titel setzte sich der Niederländer Michiel van der Heijden in der vierten von sechs Runden ab, wurde aber Ende der fünften Runde von Ondrej Cink wieder eingeholt. Der Tscheche erwies sich in den Anstiegen als stärker und konnte sich dort genügend Vorsprung heraus holen um den WM-Titel zu feiern. Der Italiener Daniel Braidot profitierte vom Pech des Österreichers Alexander Gehbauer, der durch einen Vorderrad-Wechsel in der fünften Runde weit zurückfiel und nur Vierter wurde.