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05.09.2012 09:20
MTB-WM: BDR geht mit Medaillenchancen an den Start

Saalfelden (rad-net) - Mit dem Staffel-Rennen beginnen am morgigen Donnerstag die Cross-Country-Wettbewerbe der Mountainbike-Weltmeisterschaft in Saalfelden in Österreich. Sabine Spitz peilt die zwölfte MTB-WM-Medaille ihrer Karriere an. Gute Chancen auf Edelmetall gibt es auch bei den Juniorinnen.

Im Staffel-Rennen, in dem voraussichtlich Sabine Spitz, Markus Schulte-Lünzum, Martin Frey und Manuel Fumic für den Bund Deutscher Radfahrer (BDR) antreten werden, ist dem Papier nach eine Medaille drin. Aber die Staffel, die hat eigene Gesetze. Das musste man im deutschen Lager schon häufig leidvoll registrieren.

Mit dem Bundesliga-Sieg in Albstadt hat Sabine Spitz eigentlich die zwei wichtigsten Fragen, ob nach Olympia noch genug Motivation vorhanden ist und sie ihre Form halten konnte, schon beantwortet. Zumal die äußeren Bedingungen auf der Alb überhaupt nicht dem Sabine-Spitz-Modus «trocken und sonnig» entsprachen. «Ich bin mit meiner Form sehr zufrieden», konstatierte sie auch. Dass sie dabei mit Julie Bresset aus Frankreich die Goldmedaillengewinnerin von London schlagen und den Spieß praktisch umdrehen konnte, macht Spitz in Saalfelden zu einer Mitfavoritin. Obwohl, und das sagt die 40-Jährige selbst, jedes Rennen neu gefahren werden muss.

Titelverteidigerin ist die Kanadierin Catharine Pendrel, als Neunte eine der Verliererinnen bei den Olympischen Spielen, genauso wie Europameisterin Gunn-Rita Dahle-Flesjaa aus Norwegen, die nach Sturz und Defekt ausschied. Diese beiden Kontrahentinnen gilt es zu schlagen.

Für die anderen deutschen Damen gilt in etwa die gleiche Zielmarke. Irgendwo zwischen Platz zehn und 20 zu landen, wäre ein Erfolg. Für Adelheid Morath aus Freiburg könnte sogar ein bisschen mehr drin sein, wenn alles gut geht und sie ihre Form auf den Boden bringt.

Bei den Herren sind die Aussichten weniger medaillenverdächtig, auch wenn Manuel Fumic versichert noch mal einen Anlauf nehmen zu wollen. «Klar, die Luft ist ein bisschen raus», sagte er. Dabei geht es ihm aber auch nicht anders, wie allen anderen Olympioniken. «Aber trainingstechnisch habe ich mein Programm durchgezogen und will meine gute Form noch mal unter Beweis stellen.» Die Schlammschlacht in Albstadt, wo er in einem weltcupwürdigen Feld Neunter wurde, will er nicht als Maßstab gelten lassen.

Auch Europameister Moritz Milatz aus Freiburg sieht sich nicht schlecht vorbereitet, obwohl er nach dem Olympischen Rennen wegen Sturzverletzungen eine Woche pausieren musste. «Meine Grundlagen sind gut und ich erhole mich eigentlich relativ schnell. In Albstadt war es noch nicht super-super, aber bis Samstag hoffe ich, dass es passt», sagte Milatz.

Neben Doppel-Olympiasieger Julien Absalon aus Frankreich, Titelverteidiger und London-Goldmedaillengewinner Jaroslav Kulhavy aus Tschechien, wird auch Gesamtweltcup-Sieger Nino Schurter aus der Schweiz hoch gehandelt. Dessen Landsmann Lukas Flückiger hat sich mit seiner Leistung in Albstadt auch ins Gespräch gebracht.

Im U23-Rennen geht eine starke deutsche Mannschaft an den Start. U23-Meister Markus Schulte-Lünzum aus Haltern und Julian Schelb aus Münstertal gelten als die aussichtsreichsten Kandidaten. Ein Medaillengewinn wäre keine Sensation, ist aber nicht unbedingt zu erwarten.

Helen Grobert aus Remetschwiel ist die einzige deutsche Starterin im U23-Rennen der Damen. Sie hat Außenseiterchancen, die großen Favoritinnen sind aber Olympiateilnehmerin Annie Last aus Großbritannien und die Schweizerin Jolanda Neff.

Gute Chancen besitzen bei den Juniorinnen die EM-Dritte Sofia Wiedenroth aus Sigmarszell und die Vize-Weltmeisterin des vergangenen Jahres, Lena Putz aus Röhrnbach. «Ich werde mein Bestes geben», sagte Putz in einem Interview, aber es gebe «fünf, sechs Mädels», die aufs Podest fahren können.

Bei den Junioren ist sowohl Ben Zwiehoff aus Essen, Lukas Baum aus Neustadt/W., Georg Egger als auch dem zuletzt stark auftrumpfenden Martin Frey aus Bad Urach ein Top-Ten-Ergebnis zuzutrauen. Wenn es gut läuft, auch mehr.

Zum Abschluss werden am Sonntag zum ersten Mal WM-Titel im Eliminator Sprint vergeben. Simon Gegenheimer aus Remchingen könnte der stärkste deutsche Sprinter sein, zumal er sich auch auf die neue Disziplin konzentriert, während Fumic, Spitz und Co. am Tag zuvor die im Cross-Country-Rennen alles aus sich heraus holen werden.

Zeitplan Cross-Country-WM Saalfelden:
Donnerstag, 6. September:

17 Uhr: Staffel-Rennen
Freitag, 7. September:
12 Uhr: U23 Damen
14 Uhr: U23 Herren
17 Uhr: Juniorinnen
Samstag, 8. September
9 Uhr: Junioren
11 Uhr: Damen
14 Uhr: Herren
Sonntag, 9. September
13.30: Uhr Eliminator Sprint


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