Albstadt (rad-net) - Aus den «Gonso Albstadt MTB Classic» wird 2013 ein Teil des UCI Mountainbike-Weltcups. Die Stadt auf der westlichen Schwäbischen Alb hat vom Radsport-Weltverband UCI den Zuschlag bekommen und wird damit vom 17. bis 19. Mai zum Brennpunkt der Cross-Country-Welt. Nach dieser kurzfristigen Entscheidung wartet eine Menge Arbeit auf die Stadt Albstadt, die veranstaltende Skyder Sportpromotion und die RSG Zollernalb.
«Für uns war das immer Traum und Ziel gleichermaßen. Dass er jetzt schon 2013 in Erfüllung geht, damit haben wir nicht gerechnet. Aber als sich überraschend die Möglichkeit ergab, mussten wir nicht lange überlegen», sagte Stephan Salscheider, Geschäftsführer von Skyder. Die Stadtverwaltung in Albstadt, mit Oberbürgermeister Dr. Jürgen Gneveckow an der Spitze, gab sehr schnell ein positives Signal und unterstützte das Vorhaben.
«Es freut mich sehr, dass sich BDR und UCI für unsere Sportstadt Albstadt als Austragungsort ausgesprochen haben. Durch die Vergabe des Weltcups wird auch das große Engagement der Firma Skyder Sportpromotion sowie der Radsportgemeinschaft Zollern-Alb '82 von den nationalen und internationalen Verbänden honoriert. Das sportbegeisterte Albstädter Publikum wird den Sportlerinnen und Sportlern aus aller Welt einen angemessenen Empfang bereiten und sie kräftig anfeuern», kommentierte Dr. Jürgen Gneveckow die Entscheidung.
Dass man jetzt nur noch knapp sieben Monate Zeit hat, um den ersten MTB-Weltcup-Event auf der Schwäbischen Alb vorzubereiten, verlangt natürlich große Anstrengungen. Das beginnt mit der Suche nach weiteren Sponsoren und geht bis zur Anpassung der Cross-Country-Strecke an die Anforderungen eines Weltcup-Rennens. Dafür war mit Beat Wabel ein Technischer Delegierter der UCI bereits vor Ort und hat entsprechende Anregungen und Vorschläge erarbeitet.
«Das wird sehr viel Arbeit, aber ein Weltcup ist schließlich eine einmalige Sache für uns und für die Region. Wir wollen das Vertrauen, das man so kurzfristig in uns gesetzt hat, auch rechtfertigen», betonte Salscheider. Das gilt im Blick auf die Streckenbeschaffenheit und die Zuschauerführung genauso wie für die TV-Tauglichkeit. «Einer weltcuptauglichen Strecke steht dann nichts mehr im Wege», sagt Wabel. Um die Belange des Fernsehens gleich mit zu berücksichtigen, war im Auftrag der UCI der TV-Produzent Florian Heller gleich mit vor Ort. «Das gefällt mir sehr gut. Die Strecke wird sehr kompakt und lässt sich filmisch gut umsetzen», war sein Fazit nach der Streckenbegehung.
Möglich wurde die kurzfristige Bewerbung durch den Rückzug von Willingen als Weltcup-Standort. Am Rande der MTB-WM im österreichischen Saalfelden, wenige Tage nach dem HC-Rennen in Albstadt, hatte Udo Sprenger, Vizepräsident des Bund Deutscher Radfahrer (BDR), den Stein ins Rollen gebracht. Er sprach die Verantwortlichen der UCI an und brachte Albstadt ins Gespräch. «Für uns war es wichtig, dass wir wieder ein großes internationales Mountainbike-Event in Deutschland haben, nachdem wir 2012 leer ausgegangen sind. Wir sind froh, dass wir einen Veranstalter gefunden haben, der den Weltcup so kurzfristig übernehmen kann. Zum Glück hat die UCI dem so unkompliziert zugestimmt», sagte Sprenger.
Bei der RSG Zollernalb, die gemeinsam mit der Skyder Sportpromotion die «Gonso Albstadt MTB Classic» veranstaltet, ist man auch hocherfreut, trotz der vielen Arbeit, die jetzt auf die Helfer zukommt. «Das ist Bestätigung für gute Arbeit und Lohn zugleich für das jahrelange Engagement», sagt RSG-Vorsitzender Rainer Schairer. Seit 2005 gibt es die Cross-Country-Veranstaltung in Albstadt. Dreimal - 2005, 2006 und 2011 - war der Event Schauplatz der Deutschen Meisterschaft, viermal wurde ein Bundesliga-Rennen ausgerichtet, dreimal davon mit dem Status HC. 2008 hat man unter diesem Label die Marathon-Europameisterschaften ausgetragen.