Brünn (rad-net) - Die Schweizerin Sina Frei hat bei den MTB-Europameisterschaften im tschechischen Brünn für die dritte Goldmedaille für die Schweiz gesorgt und mit vier aufeinanderfolgenden EM-Titeln in der U23 einen Rekord aufgestellt. Für die deutsche U23-Meisterin Ronja Eibl aus Grosselfingen erfüllten sich als Achte (+1:15:14) die Medaillenhoffnungen nicht. Knackpunkt war ein Defekt in Runde eins.
Mit Europameisterschaften scheint Ronja Eibl auf Kriegsfuß zu stehen. Bei der dritten Teilnahme erlitt die 19-Jährige zum dritten Mal einen Defekt. Nachdem sie zu Beginn die Führung übernommen hatte erwischte sie nach etwa einem Kilometer in einem Steinfeld einen spitzen Stein und holte sich einen Hinterrad-Defekt. Der Weg zur nächsten Technischen Zone war weit und als sie nach langer Laufpassage endlich den platten Reifen gegen einen voll gepumpten getauscht hatte, da zeigte die Uhr 2:10 Minuten Rückstand und sie lag an letzter Position der 40 Fahrerinnen. «Ich ärgere mich so über mich. Das war der einzige Stein, der da so nach oben stand und genau den erwische ich», schimpfte sie im Ziel über ihre «Dummheit».
Die lange Laufpassage verursachte Seitenstechen und es dauerte bis sie ihren Rhythmus fand. 2:25 Minuten Rückstand auf eine vierköpfige Gruppe mit den späteren Medaillengewinnerinnen wurden gemessen.
Ab da fuhr Eibl so schnell und zum Teil schneller als die Spitze. Beim schwierigen Weg durch die Reihen der schwächeren Fahrerinnen drückte sie den Rückstand bis auf 1:40 Minuten, doch die Medaillenränge waren zu weit entfernt.
In der vorletzten Runde überholte sie ihre BDR-Teamkollegin Nina Benz (Laichingen), die sich mit der Dänin Carolin Bohé bis dahin um Rang acht duelliert hatte.
«Die Beine gingen gefühlt ganz gut. Ich denke, dass ich um den Titel hätte mitfahren können», meinte Eibl, nachdem die erste Enttäuschung überwunden war. «Erst dachte ich, es bringt jetzt eh nichts mehr, aber hinter all den Fahrerinnen, die mich überholt hatten, wollte ich dann doch nicht in der Ergebnisliste stehen. Dann habe ich halt das Beste draus gemacht.»
Nina Benz kam als Neunte mit 3:03 Minuten Rückstand ins Ziel. «Top Ten war mein Ziel, als Neunte habe ich das erreicht, da kann man zufrieden sein», kommentierte sie lachend. Benz war in der Startphase ein wenig abgedrängt worden und hatte sich dann von Position 22 nach vorne gearbeitet.
Sina Frei gewann 1:15:14 Stunden mit 14 Sekunden Vorsprung auf die Österreicherin Laura Stigger und 32 Sekunden vor der Französin Loana Lecomte.
Für Favoritin Sina Frei, die im Weltcup bereits in der Elite-Kategorie fährt, blieb es ein schweres Rennen. Frei musste sich in einer vierköpfigen Spitzengruppe mit Stigger, Lecomte und auch mit der Spanierin Rocio Garcia Martinez auseinandersetzen. Erst als sich Laura Stigger in der vorletzten von sechs Runden einen Rutscher und dadurch einen Sturz erlaubte, konnte sich Frei absetzen. Erst zog noch die Französin Loana Lecomte davon, doch Stigger kam noch mal zurück und holte sich Silber.