Bad Salzdetfurth (rad-net) - Moritz Milatz und Irina Kalentieva heißen die Sieger beim Bundesliga-Finale in Bad Salzdetfurth. Milatz gewann zum vierten Mal in Serie in der Solestadt. Er bezwang nach 31,6 Kilometern den Schweizer Fabian Giger in 1:38:50 Stunden mit sechs Sekunden Vorsprung. Als Dritter holte sich Manuel Fumic die Bundesliga-Gesamtwertung. Bei den Damen gewann Kalentieva in 1:20:30 Stunden mit 14 Sekunden Differenz vor der Norwegerin Gunn-Rita Dahle-Flesjaa und 51 Sekunden vor Blaza Klemencic. Die Dänin Annika Langvad wurde Vierte und gewann die Gesamtwertung.
Das vierte und letzte Bundesliga-Rennen der Saison wurde zu einem spannenden Finale. Sieben Fahrer konnten sich in der ersten von sieben Runden absetzen. Diese Konstellation veränderte sich erst in der vierten Runde, als sich Manuel Fumic an die Spitze der Konkurrenz setzte, so dass nur noch vier Fahrer übrig blieben. Das waren mit Milatz, Fumic und dem Italiener Marco Fontana aber noch drei Akteure, die gute Chancen auf den Gesamtsieg hatten. Als Fontana den Kontakt verlor, schien alles auf Manuel Fumic hinaus zu laufen, denn der benötigte bei einem Milatz-Sieg nur einen dritten Platz. Allerdings kam der Niederländer Rudy van Houts dem Trio Anfangs der letzten Rund bedrohlich nahe.
Giger versuchte am längsten Anstieg das Tempo von vorne zu diktieren, Fumic musste reißen lassen, aber Milatz attackierte kurz vor dem höchsten Punkt. «Ich wusste, wenn ich als Erster in die Abfahrt rein kommen, dann habe ich es», schilderte Milatz die Situation. Er nahm Giger in der Abfahrt einige Sekunden ab und ließ sich vom begeisterten Publikum feiern. «Bad Salzdetfurth, das ist einfach mein Rennen. Ich habe mich super gefühlt und wusste von Anfang an, dass ich gewinnen kann», so Milatz.
Manuel Fumic zeigte sich überglücklich, dass es für ihn zum ersten Mal mit dem Gesamtsieg geklappt hat. «Ich wusste, ich bin nicht in Topform, aber ich wollte um den Gesamtsieg kämpfen. Deshalb habe ich auch alles dafür getan, dass die Gruppe kleiner wird, damit ich meinem Ziel näher komme. Als ich ganz oben noch Dritter war, wusste ich, jetzt schaffe ich es», so Fumic. «Ich bin ein bisschen stolz, dass ich das vor dem Wahnsinns Publikum hier geschafft habe.»
Fumic gewann die Gesamtwertung mit 170 Punkten mit fünf Punkten Vorsprung auf Milatz, der zuvor dreimal in Folge gewonnen hatte. Dritter wurde Marco Fontana mit 138 Zählern.
In einem spannenden Damen-Rennen über 22,4 Kilometer setzte sich Irina Kalentieva Ende der vierten von fünf Runden an der bis dahin führenden Gunn-Rita Dahle-Flesjaa vorbei. Die Norwegerin blieb aber hartnäckig an Kalentieva dran und am Ende trennten die beiden langjährigen Kontrahentinnen nur 14 Sekunden. «In den ersten beiden Runden hatte ich Probleme, aber dann hatte ich gute Beine. Es ist mein letztes Rennen in dieser Saison und ich wollte es unbedingt gewinnen», erklärte Kalentieva. Blaza Klemencic eroberte Rang drei, nachdem sie Annika Langvad in der letzten Runde noch abfangen konnte. Nach überstandenem Infekt war die Slowenin zufrieden.
21 Sekunden hinter ihr überquerte Annika Langvad aus Dänemark die Ziellinie. «Das war ein schönes Geschenk zum Abschluss der Saison», meinte Langvad im Blick auf ihre Rippenbrüche Anfang August, die für längere Zeit kein normales Training erlaubten. Sie holte sich den Bundesliga-Gesamtsieg vor Alexandra Engen aus Schweden und Elisabeth Osl aus Österreich. «Genial, dass das geklappt hat», jubelte Langvad.
Olympiasiegerin Sabine Spitz hatte auf ihren Start verzichten müssen. Bei einem Sturz beim Warmfahren auf der Sprint-Runde am Samstag hatte sie sich am Ellbogen verletzt. Am Sonntagmorgen konnte sie den Ellbogen nicht mehr strecken und begab sich ins Krankenhaus zum Röntgen, wo der Bruch des Radius-Kopfes festgestellt wurde. So trat die Deutsche Meisterin mit einem Gips die Rückreise ins Badische an.
Im U23-Rennen der Herren zeigte Thomas Litscher aus der Schweiz in aller Deutlichkeit warum er U23-Weltmeister geworden ist. Litscher setzte sich gleich in der ersten Runde ab und zog einsam seine Bahnen. Markus Schulte-Lünzum fuhr ein sicheres Rennen und kam schließlich als Zweiter mit 2:30 Minuten Abstand ins Ziel. Er konnte sich damit aber ganz klar die Bundeslliga-Gesamtwertung sichern, vor Markus Bauer und Julian Schelb. «Es ist einfach geil gelaufen. Auch heute hatte ich gute Beine», meinte Schulte-Lünzum.
Christian Pfäffle aus Neuffen hat bei den Junioren seinen zweiten Saisonsieg gelandet und sich damit die Gesamtwertung gesichert. Christopher Platt wurde mit 1:38 Minuten Rückstand Zweiter vor Simon Schili. Für beide war es das beste Saison-Ergebnis. In Abwesenheit von Vizeweltmeisterin Lena Putz und der EM-Dritten Johanna Techt holte sich Chiara Eberle aus Dettingen ihren ersten Sieg in der Junioren-Bundesliga. Eberle gewann genau eine Minute vor Saskia Hauser und 3:41 Minuten vor Lena Wehrle.