Graz (rad-net) - Die Mountainbike-Europameisterschaften in Graz (Österreich) sind komplett abgesagt. Wie die «Kleine Zeitung» berichtet, haben die Organisatoren vom Bikeclub Stattegg nun auch vom möglichen Ausweichtermin Anfang September Abstand genommen. Am betreffenden Wochenende sollen im österreichischen Leogang die Downhill-Weltmeisterschaften stattfinden.
Cross-Country-Europameisterschaft und eine Downhill-WM an einem Wochenende, das hätte prinzipiell noch funktionieren können, auch wenn es da bei einigen nationalen Verbänden personelle Überschneidungen gibt. Doch wenn beide Events im gleichen Land stattfinden sollen, wird es schwierig.
Nicht zuletzt wegen den TV-Übertragungskapazitäten. Jürgen Pail vom Bikeclub Stattegg spricht in der «Kleinen Zeitung» von «24 bis 28 Kamerapositionen», mit denen die EM hätte übertragen werden sollen. Was ein immenser Aufwand wäre.
Den Ausweichtermin vom 3. bis 6. September, der erst einmal in den Raum gestellt wurde, wäre mit der Downhill-WM in Leogang kollidiert. Jürgen Pail sagt, er wolle keinen «Termin-Kannibalismus».
Allerdings bekennt er in einem Facebook-Kommentar auch, dass er nicht daran glaubt, in Österreich dieses Jahr noch solche Großveranstaltungen durchführen zu können. Das ist zumindest eine Option, eine nicht unrealistische Option.
Keine Option ist es die EM auf das nächste Jahr zu verschieben. Da will der europäische Radsportverband UEC im weißrussischen Minsk eine «Super-EM» mit Straße, Bahn, BMX und Mountainbike organisieren. Ein Jahr später ist die Cross-Country-EM nochmal Teil einer Großveranstaltung. In München werden dann die European Championships ausgetragen. In sechs Sportarten werden dort EM-Titel vergeben, darunter auch Radsport.
Pail, der auch in der Mountainbike-Kommission der UEC sitzt, weiß, dass eine erneute Bewerbung der Grazer erst 2023 in Frage kommt.
MTB-EM abgesagt - Nachholtermin womöglich im September
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