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Helen Grobert will ihr Meistertrikot verteidigen. Foto: Archiv/Marius Maasewerd
14.07.2016 09:23
MTB-DM: Zwölf Mal die Jagd aufs Meister-Jersey

Wombach (rad-net) - Helen Grobert und Manuel Fumic gehen am Wochenende als Titelverteidiger in die Deutschen Cross-Country-Meisterschaften in Wombach. Doch Sabine Spitz und Moritz Milatz wollen auch im Meister-Jersey nach Rio. Dazu kommen noch weitere ambitionierte Konkurrentinnen und Konkurrenten. Insgesamt werden in dem Stadtteil von Lohr am Main zwölf Deutsche Meister-Titel vergeben.

Im Grunde darf man bei den Damen von vier Titelkandidatinnen ausgehen - mit unterschiedlicher Gewichtung der Chancenverteilung. Helen Grobert (Freiburg) und Sabine Spitz (Murg-Niederhof) gehört die Favoritenstellung.

Wenn sie die WM-Form an den Start bringt, dann besitzt Sabine Spitz alle Chancen auf ihren 18. Deutschen Meister-Titel. Am vergangenen Sonntag in Lenzerheide verlief der Weltcup zwar nicht nach Wunsch, doch das muss nichts heißen. «Ich bin direkt nach dem Weltcup in die Höhe gefahren um mich auf final auf die Spiele vorzubereiten. Da passt der DM-Termin eigentlich gar nicht. Aber ich hoffe trotzdem auf eine Platzierung auf dem Podium», zeigt sie sich zwar zurückhaltend, doch wer sie in Nove Mesto bei der WM gesehen hat, weiß, dass der Weg zum Titel nur über sie führen wird.

Die 20 Jahre jüngere Helen Grobert will das Meisterjersey natürlich verteidigen und nach ihrem zehnten Rang von Lenzerheide darf man ihr das auch zutrauen. «Es ist ein eigenes Rennen und mit einem Weltcup kann man es nicht vergleichen. Ich bin gespannt, wie es sich entwickeln wird. Ich will aber nur auf mich schauen und meine Bestleistung abrufen», sagt Grobert. «Wir sind ein starkes Frauenfeld und alle sind voll motiviert.»

Es sind vor allem Adelheid Morath (Freiburg) und Elisabeth Brandau (Schönaich), die man ebenfalls vorne erwartet. Bei Morath bleibt allerdings offen, wie sich ihre Verletzung entwickelt, die sie in Lenzerheide schließlich zur Aufgabe gezwungen hat. Elisabeth Brandau nahm dagegen aus der Schweiz die Gewissheit mit, dass sie in der Lage ist mitzuhalten. Rückenschmerzen und die Belastung von der Marathon-DM, die sie tags zuvor noch bestritten hatte, verhinderten ein besseres Resultat als den 24. Platz. «Das wird spannend», meint Brandau, die bisher dreimal Marathon-Meisterin war, aber noch nie im Cross-Country ganz oben stand.

Außenseiterchancen darf man Nadine Rieder (Sonthofen) und Hanna Klein (Freiburg) einräumen.

Herren: Wenn die Favoriten schwächeln...
Bei den Herren müsste man die DM eigentlich zu einem Duell zwischen Manuel Fumic (Kirchheim/T.) und Moritz Milatz (Freiburg) stilisieren. Doch weil bei beiden Olympioniken die Saison bis dato sehr holprig verlief, ist die Angelegenheit nicht mehr so eindeutig.

Fumic hat sich nach dem enttäuschenden 34. Platz in Lenzerheide entschlossen eine ruhige Woche einzulegen. «Das ist die einzige Woche, in der das vor Olympia noch geht. Für die DM ist das zwar nicht optimal, aber ich hoffe, dass ich trotzdem um den Titel mitfahren kann», erklärt der 34-Jährige.

Seinem gleichaltrigen Weg-Gefährten Milatz geht es ähnlich. «Ich hatte mir in Lenzerheide (32.) logischerweise mehr vorgestellt, aber irgendetwas passte nicht», sagt Milatz und spricht auch von Regeneration. «Die Form müsste eigentlich passen, für ein weiteres Meistertrikot», gibt er sich zuversichtlich. Es wäre sein Fünftes im Cross-Country.

Möglicherweise öffnet die Schwächephase von Fumic und Milatz anderen Fahrern die Tür. Markus Schulte-Lünzum (Haltern) ist im Aufwärtstrend. Schon 2014 konnte er den Titel erobern. «Die DM ist wieder was ganz anderes als WM und Weltcup. Ich freue mich, dass es dort so gut gelaufen ist und möchte diesen Flow gerne zur DM mitbringen. Dann sehen wir, was dabei raus kommt. Ich hoffe, vorne ein Wörtchen mitreden zu können», sagt Schulte-Lünzum, der am Samstag 25 Jahre alt wird.

Ein weiterer Name, den man zu den Medaillenkandidaten zählen muss, ist Christian Pfäffle. Der Neuffener hat mit einem 15. Platz bei der WM in Nove Mesto für große Aufmerksamkeit gesorgt. «Eine Medaille ist durch die letzten Ergebnisse greifbar geworden», meint Pfäffle. «Mein Ziel ist es auf jeden Fall in die Top Fünf zu fahren, alles andere ist Bonus. Ich habe ja nichts zu verlieren.»

Mit U23-Fahrer Ben Zwiehoff (Essen) gibt es einen weiteren Fahrer, der vorne mitmischen könnte. Zwiehoff hat für das Elite-Rennen gemeldet und hofft, dass ihn die Knie-Verletzung, die er sich vorige Woche bei einem Trainingssturz zugezogen hat, nicht mehr behindert.

Stark besetzte U23-Konkurrenz
Während die Elite Herren des BDR international in jüngster Zeit nicht für Spitzen-Ergebnisse sorgen konnten, ließen die U23-Fahrer aufhorchen. Georg Egger (Obergessertshausen) als Vierter bei der WM und als Fünfter beim Weltcup in Lenzerheide, sorgte für herausragende Resultate.

Lukas Baum (Neustadt/W.) war bei der WM Neunter und in Lenzerheide Zehnter. Dazu kommen mit Luca Schwarzbauer (Nürtingen) als Zwölfter in Lenzerheide und Lokalmatador Max Brandl (Lohr a.M.) als Elfter beim Weltcup in La Bresse noch mal zwei, die international schon aufhorchen ließen. Brandl hat den Weltcup in der Schweiz ausgelassen, um sich konzentriert auf die DM vorzubereiten.

Hinter diesem Quartett gibt es noch mehr ambitionierte U23-Fahrer, zum Beispiel Vorjahres-Vizemeister Martin Frey aus Bad Urach oder Johannes Bläsi aus Münstertal und einige andere, die für Überraschungen sorgen könnten.

Übersichtlicher geht es bei den U23 Damen zu. Titelverteidigerin Sofia Wiedenroth (Sigmarszell) ist favorisiert, Antonia Daubermann (Gessertshausen) und Clarissa Mai (Hausach) sind Medaillenkandidatinnen.

Bei den Junioren gehören Torben Drach (Kirchzarten), Niklas Schehl (Braunsbach), Vinzent Dorn (Kirchzarten), David List (Friedrichshafen) und vor heimischer Kulisse Alex Bregenzer zu den Medaillenanwärtern. In der weiblichen U19 ist Leonie Daubermann (Gessertshausen) favorisiert. Nina Benz (Laichingen) und Lia Schrievers (Bayreuth) könnten ihr am gefährlichsten werden.

Insgesamt werden zwölf Deutsche Meistertitel vergeben, von der U15 bis zu den beiden Masters-Kategorien.

Zeitplan:
Samstag, 16.07.2016
9:30 Uhr: Schülerinnen U15
10:30 Uhr: Schüler U15
11:30 Uhr: Juniorinnen
11:32 Uhr: Jugend weiblich
13:05 Uhr: Jugend männlich
14:15 Uhr: Siegerehrung Schüler/-innen, Jugend
15 Uhr: Junioren
16:40 Uhr: Masters 1-3
18 Uhr: Siegerehrung Junioren/-innen und Masters 1-3

Sonntag, 17.07.2016
10:15 Uhr: Elite Damen/Damen U23
12:15 Uhr: Herren U23
14:15 Uhr: Elite Herren

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