Haiming (rad-net) - Die beiden Deutschen Cross-Country-Meister starten am Sonntag im österreichischen Haiming. Die Freiburgerin Adelheid Morath sucht beim Ötztal MTB Festival den Vergleich mit der Weltklasse und die Augen ihres Trainers, Markus Schulte-Lünzum aus Haltern endlich ein zählbares Ergebnis. Die UCI Junior Serie geht dort in ihre zweite europäische Runde.
Der Motor ist bei Adelheid Morath 2015 noch nicht richtig ins Laufen gekommen. Nach einem Defekt im ersten Cross-Country-Rennen in Marseille und einer Magen-Darm-Infektion vor drei Wochen fehlt ein echter Anhaltspunkt, um den aktuellen Leistungsstand fest zu machen.
«Ein paar Sachen stimmen noch nicht», bekennt die Deutsche Meisterin. Daher hat sie sich kurzfristig entschieden anstatt den KMC Bundesliga-Auftakt in Wombach lieber im Ötztal das MTB-Festival zu bestreiten. Dort trifft sie einerseits auf Weltklasse-Konkurrenz, andererseits ist auch ihr slowenischer Coach Robert Pintaric vor Ort.
«Wir haben diese Woche etwas umgestellt und der Fokus der Trainingsarbeit liegt auf ein paar Details. Am Sonntag kann mich Robert dann sehen und wir können unsere Schlüsse ziehen», erklärt sie warum sie auf den Start im Lohrer Stadtteil Wombach verzichtet.
«Ich habe es nicht gerne abgesagt, schon weil nächstes Jahr dort die DM stattfindet. Aber es macht jetzt mehr Sinn für mich in Haiming zu fahren», erläutert die 30-Jährige.
Die Deutsche Meisterin trifft auf im Ötztal unter anderem auf die Gunn-Rita Dahle-Flesjaa (Multivan-Merida), die zuletzt in Italien zweimal erfolgreich war und damit vielleicht eine Serie begonnen hat. Mit im Rennen sind auch Ex-Weltmeisterin Maja Wloszczowska (Kross Racing), Marathon-Weltmeisterin Annika Langvad (Specialized Racing), Tanja Zakelj (Unior Tools), sowie die mehrfache Straßen- und Cross-Weltmeisterin Marianne Vos (Rabo-Liv).
Man darf gespannt sein, wie Vos zurechtkommt. Sie will ihren Schwerpunkt im Blick auf die Olympischen Spiele 2016, ja schon in diesem Jahr mehr auf den MTB-Sport legen. Zuletzt hat sie in Spanien Fahrtechnik trainiert.
Aus deutscher Sicht ist auch noch das Abschneiden von Sofia Wiedenroth (AMG-Rotwild) von Interesse.
Herren: Schelb und Schulte-Lünzum auf der Suche nach dem Erfolgserlebnis
Bei den Herren muss Focus-Biker Florian Vogel als Maßstab gelten. Nach vier Siegen in Folge, geht der Schweizer auch in Haiming als Favorit ins Rennen. Das Multivan-Merida Team mit Ondrej Cink und José Hermida könnte ihm gefährlich werden. Fabian Giger (Colnago-Südtirol) war zuletzt noch nicht in der Verfassung, die ihn zu einem Sieganwärter macht, Gerhard Kerschbaumer (i.Idro-Drain Bianchi) auch noch nicht. So deutet vieles darauf hin, dass die Serie am Sonntag nicht reißt.
Julian Schelb (Multivan-Merida) und Markus Schulte-Lünzum (Focus XC) würden ihre Serie dagegen gerne beenden. Beiden fehlt in dieser Saison noch das Erfolgserlebnis. Bei Schelb ist es die Allergie, die ihn zur Geduld zwingt. Da es laut Wetterprognosen am Sonntag im Ötztal eher nicht regnet, könnte es auch da noch schwierig bleiben für den 22-Jährigen.
Bei Markus Schulte-Lünzum muss wohl vor allem die mentale Verfassung wieder gerade gerückt werden. Der Deutsche Meister erlitt sowohl in Montichiari als auch in Nals Defekte, so dass ihm vier Wochen vor dem Weltcup-Auftakt immer noch der echte Anhaltspunkt fehlt. Und damit auch die Sicherheit.
Martin Gluth (Novus OMX) scheint in einer guten Verfassung zu sein. Auf dem technisch anspruchsvollen Kurs in Haiming ist ihm ein Top-15-Resultat auf jeden Fall zuzutrauen – vielleicht sogar mehr.
U23-Fahrer Christian Pfäffle (Lexware Mountainbike Team) geht in Haiming wieder auf Punktejagd. Ein Test im Labor hat das Ergebnis von Montichiari (15.) bestätigt. Pfäffle weilt schon seit Dienstag im Ötztal, weil er an den langen Anstiegen noch mal einen anspruchsvollen Trainingsblock einlegen wollte.
UCI Junior Series: Koch will wieder aufs Podest
Auch die UCI Junior Serie macht in Haiming Station. Pfäffles Teamkollege Lars Koch will nach seinem Sieg in Montichiari auch in Österreich auf das Podest. Robin Hofmann lässt zugunsten der Serie sogar das Heimrennen in Wombach aus.
Auch Antonia Daubermann (Principia), Anna Saier (Lexware), Lisa Neumüller (Corratec) suchen in Haiming die internationale Herausforderung obschon Bundestrainer Marc Schäfer das Rennen in Österreich nicht mit einer BDR-Maßnahme begleitet.