Graz (rad-net) - Mit dem Team Relay beginnt am Donnerstag in Graz/Stattegg der erste Teil der Mountainbike-Europameisterschaften. Der Zweite geht dann am 7. August in Glasgow im Rahmen der «European Championships», bei denen zeitgleich weitere sechs Sportarten ausgetragen werden, über die Bühne. Diese Teilung nimmt starken Einfluss auf das Staffel-Rennen, das noch unberechenbarer wird als es ohnehin schon ist.
Die U23-Fahrer Max Brandl, Luca Schwarzbauer (beide Lexware Mountainbike Team) und Ronja Eibl (Gonso-Simplon) sowie die beiden Junioren Franziska Koch (Stevens MTB Racing) und Leon Kaiser (Team Bulls) werden den Bund Deutscher Radfahrer (BDR) am Donnerstag um 16 Uhr im Staffel-Wettbewerb vertreten.
«Ich hoffe auf ein gutes Team-Erlebnis», sagt Brandl, der 2015 als Junior schon mal Team-Europameister war. «Dass es für das Podium reicht, ist nicht gerade das Wahrscheinlichste, aber in einer Staffel kann viel passieren.»
Vor allem dieses Jahr. Nahezu alle nationalen Verbände haben darauf verzichtet extra einen oder gar zwei Elite-Sportler in die Steiermark zu schicken. Selbst die Österreicher haben nur Vize-Meister Max Foidl (jb Brunex Felt) auf die Meldeliste gesetzt. Der studiert in Graz und hat deshalb keinerlei Umstände, wenn er für Österreich mal kurz eine Runde auf dem Kurs in Stattegg fährt. Die Italiener haben Luca Braidot und die Belgier Githa Michiels (Versluys) nominiert. Die hat ihren Start auf ihrem Twitter-Account auch angekündigt. Ob Braidot auch wirklich antritt, ist uns aktuell nicht bekannt. Schließlich hat der BDR auch Adelheid Morath (jb Brunex-Felt) vorsorglich gemeldet, doch die Freiburgerin wird nicht nach Graz reisen.
Bedeutsam ist die Staffel dennoch, nicht nur wegen der Medaillen. Schließlich werden für das Nationenranking Punkte vergeben und da befinden wir uns jetzt schon wieder in der Phase, die für die Olympia-Startplätze zählt.
Komfortabel haben es die Titelverteidiger aus der Schweiz, vor allem was die beiden Damen-Positionen angeht. Mit Alessandra Keller (Thömus RN Racing) ist eine U23-Fahrerin dabei, die in der Elite bereits zur Weltklasse zählt und in Andorra den Short Track-Weltcup gewonnen hat. Und Sina Frei (Ghost Factory Racing) ist U23-Weltmeisterin. Auf diesen Positionen könnten die Schweizer der Konkurrenz bereits so viel Zeit abnehmen, dass der Weg zum Hattrick bei den Team-Europameisterschaften bereits geebnet ist.
Das deutsche Team war 2017 in Italien Vierter hinter Schweiz, Dänemark und Italien, im Jahr zuvor in Schweden Dritter, als die Franzosen Zweite waren.